Wir werden uns nicht verlieren

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Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl:

Seit drei Jahrzehnten steht das Schauspieler-Duo für den Münchner „Tatort“ vor der Kamera. Nun gehen sie bald in Rente – der 100. Fall im nächsten Jahr wird ihr letzter sein

Ein gutes Team seit 33 Jahren: Miroslav Nemec (l.) und Udo Wachtveitl respektieren sich privat genauso wie als „Tatort“-Kommissare
Fotos: BR-Bild (4), dpa, Thomas & Thomas/Falke

BILD der FRAU: Lieber Udo, lieber Miroslav, Ihr Ausstieg hat für Schlagzeilen gesorgt …

Udo Wachtveitl: Eine Journalistin, die die sozialen Medien verfolgt, meinte, Sie hätte bei uns einen „Candystorm“ wahrgenommen – im Gegensatz zu einem „Shitstorm“. Als ich in der Stadt unterwegs war, war ich wirklich überrascht, wie freundlich und anteilnehmend die Leute waren. Die meisten sagen: „Ach, schade.“ Das ist ein Hinweis darauf, dass das eigentlich ein guter Zeitpunkt zum Aufhören ist. Miroslav Nemec: Bevor sie es nicht mehr schade finden … Eigentlich hatten wir ja schon nachgedacht, früher aufzuhören. 99 wäre eine lustige Zahl gewesen. Aber der Bayerische Rundfunk hat uns gebeten, die 100 vollzumachen.

Wissen Sie schon, was Sie danach – abgesehen von künftigen Rollen – mit Ihrer Zeit anfangen wollen?

U. W.: Der Miro will jetzt Kegeln lernen.

M. N.: Bisher hat der Udo nicht gelogen, aber jetzt schon (schmunzelt). Ich will gern wieder Italienisch angehen. Und außerdem habe ich dann mehr Zeit für meine Frau und meine Töchter.

U. W.: Was ich machen werde, sage ich nicht.

Wenn wir 30 Jahre zurückblicken: Gibt es denn Vergangenes, dem Sie selbst wehmütig hinterherschauen?

U. W.: Ich vermisse so manche Hinterhofstimmungen in München. Da gab es so eine Gemütlichkeit, die sich in den kleinen Vierteln abgespielt hat. Ich selbst habe noch so einen schönen Hinterhof, ein bisschen wie in „Meister Eder und sein Pumuckl“. Aber die Stadt ist eben sehr im Wandel begriffen.

M. N.: Meine Mutter stammt von der Insel Krk. Punat war ein kleiner Ort, und ich habe die Gerüche, die Stille und die Sommerhitze dort geliebt. Das vermisse ich, denn jetzt ist dort eine riesige Hafenanlage mit touristischem Remmidemmi. Das ist der „Progress“, der in Jugoslawien immer so verheißungsvoll angepriesen wurde.

Wie haben Sie sich in Ihren Rollen im Laufe der über 30 Jahre verändert?

U. W.: Als wir angefangen haben, waren wir Anfang und Mitt

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