Ich habe Jesus geheiratet

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Bernadette Lang (32) ist eine geweihte Jungfrau

Jung, schön, klug: Die Österreicherin ist eine Frau, nach der sich viele Männer umdrehen. Doch sie ist nur einem treu

Wunderschöne Braut im weißen Kleid – aber kein irdischer Ehemann: Bernadette versprach Gott ewige Keuschheit
Fotos: Tobias Bosina (4), dpa

Sie trägt sportliche Kleidung, Sneaker, die langen braunen Haare glänzen in der Sonne, die Augen funkeln. „Klar gibt es Männer, die sich eine Beziehung mit mir wünschen würden“, erzählt die Österreicherin und zeigt auf ihren schmalen Goldring. „Aber ich bin schon verheiratet. Mit Jesus Christus.“

Die Hochzeit war am 15. August 2022 im Salzburger Dom. Seitdem gehört Bernadette Lang dem Kreis der „geweihten Jungfrauen“ an. „Ich bin eine von insgesamt 5000 Frauen weltweit“, erklärt uns die studierte Theologin und Religionspädagogin. „Ich werde mein Leben lang jungfräulich leben.“ Wie kommt man als moderne junge Frau zu einer solchen Entscheidung?

Bernadette wächst auf dem Land auf. „Meine beiden Geschwister und ich wurden katholisch erzogen“, erzählt sie, „aber das beschränkte sich auf den Kirchgang am Sonntag.“ Sie gibt zu: „Das war für mich die langweiligste Stunde der Woche. Ich hatte damals mit der Kirche nichts am Hut.“ Das ändert sich, als sie mit 14 Jahren von einer Freundin zu einer Wallfahrt nach Medjugorje in Bosnien eingeladen wird. Zu diesem Zeitpunkt, mitten in der Pubertät, ist sie ein unsicheres Mädchen: „Aus Angst, nicht geliebt zu werden, wollte ich allen alles recht machen.“ Sie fühlt sich überfordert. „Ich war auf der Suche nach mir selbst.“ Bei der Wallfahrt trifft sie auf 40 000 Jugendliche, die „so viel Freude und Leichtigkeit ausgestrahlt haben“.

Bernadette nimmt an einem Gottesdienst teil. „Und plötzlich habe ich eine unglaubliche Liebe in mir gespürt“, schildert die heute 32-Jährige, „da wusste ich, dass Gott wirklich existiert und mich liebt, bedingungslos.“ Von nun an liest sie in der Bibel, spricht mit Gott. Anderen erzählt sie erst mal nichts davon. „Das war mein Geheimnis.“ Ein Jahr später fährt sie wieder zu dem katholischen Jugendfest. „Beim Beten hörte ich in mir eine Stimme: ‚Willst du mir gehören?‘“

Während der Zeremonie lag Bernadette neun Minuten ausgestreckt auf dem Boden – als Ausdruck tiefer Demut
Die Weihe wurde sogar live gestreamt, es gab poppige Lieder – die „Hochzeits“-Gemeinde sang und feierte mit
Schwester und beste Freundin waren im Salzburger Dom an ihrer Seite
Haben Verständnis: die Eltern Hubert und Anna Maria mit ihrer strahlenden Tochter

Bernadette ist sicher: Das ist die Stimme Jesu. „Aber ich fühlte mich noch zu jung. Außerdem hatte ich Angst, dass es mit ihm langweilig ist.“ Sie verdrängt die Frage und erzählt lächelnd: „Außerdem bahnte sich da auch ger