❯❯ Inflation beim Bäcker! BILD der FRAU wollte wissen: Was kostet an diesem Käsebrötchen 4,90 Euro?

Morgens ein bisschen länger schlummern und sich das Frühstücksbrötchen frisch belegt beim Bäcker kaufen? Ist inzwischen Luxus geworden. Kaum einer kann und will sich täglich ein Brötchen leisten, das im Schnäppchenfall 3,40 Euro kostet. Und meistens teurer ist. Gerade in den großen Städten gehen die Preise in den Bäckereien hoch bis 6 Euro.

Bäcker Heinrich Wulf-Raczka (59) weiß: „Da stellen sich die Leute lieber wieder selbst hin und schmieren. Es wird deutlich weniger gekauft als früher.“ Und das, obwohl er versucht, seine Preise so niedrig wie möglich zu halten. „Ich verkaufe das belegte Käsebrötchen für 3,40 Euro“, sagt Wulf-Raczka und schüttelt den Kopf. „Damit mache ich kaum Gewinn.“ Aber statt die Preise zu erhöhen, hofft er lieber darauf, dass seine Kundinnen und Kunden noch ein ganzes Brot oder gar Kuchen mitnehmen. Nur dann geht seine Mischkalkulation auf.

„Aber wie lange ich noch so jonglieren kann? Ich weiß es wirklich nicht.“ Der Bäckermeister betreibt den Familienbetrieb in der vierten Generation. „In 114 Jahren hat unser Betrieb schon viel mitgemacht: Kriege, Wirtschaftskrise, Lieferengpässe. Und jetzt mit der Inflation, den ständigen Preiserhöhungen, wachsenden Lohn- und Energiekosten sind wir oft froh, wenn wir über den Monat kommen.“ Es ärgert ihn, wenn er hört, dass gerade die größeren Ketten 4,90 Euro und mehr für das belegte Brötchen kassieren – „obwohl sie oft gar nicht mehr selbst backen“.

Für den Hamburger undenkbar: „Meine Brötchen werden nach Familienrezept ohne Zusatzstoffe hergestellt. Wir kneten den Teig noch morgens um 4 Uhr traditionell mit der Hand.“ Je nach Sorte kommen Chiasamen, Sonnenblumenkerne, Mohn oder Sesam drauf. „So ein Brötchen kostet dann schon ohne Belag zwischen 45 und 95 Cent.“ Dazu Margarine, Käse,

Tomate und ein Salatblatt, zusätzlich noch der Energiekostenanteil und der Lohn der Verkäuferin – da sind schnell