Arc8 Extra 2.0

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TEST

14,7 kg /170/165 mm /29/27,5" / 7499 Euro / Carbon

Es gibt Eigenschaften am Mountainbike, die lassen sich nur schwer miteinander in Einklang bringen. Laufruhe und Wendigkeit zum Beispiel. Aber auch geringes Gewicht und viel Federweg oder hohe Qualitätsstandards zum bezahlbaren Preis stehen sich oft unvereinbar gegenüber. Und doch gibt es immer wieder Hersteller, denen es gelingt, zwischen diesen kontroversen Punkten eine Brücke zu schlagen. Arc8 ist einer von ihnen. Die Schweizer Marke hat es sich 2019 mit ihrem ersten Enduro Extra zur Aufgabe gemacht, genau diese Gegensätze zu vereinen. Und das mit Erfolg. Nun präsentieren die Schweizer für die Saison 2024 die zweite Ausbaustufe des Extra. An den ursprünglichen Charakterzügen soll sich nicht viel geändert haben. Größter Unterschied: Laut Arc8 rücken beim neuen Modell die Nehmerqualitäten bergab noch weiter in den Vordergrund. Um zu prüfen, ob der jüngste Spross aus Basel hält, was er verspricht, haben wir das 7499 Euro teure Topmodell durch den BIKE-Test gejagt.

Extra – der Name ist Programm

Vorab: Beim Extra 2.0 handelt es sich nicht um eine Weiterentwicklung des Premiere-Modells. Während die Newcomer 2019 noch auf ein Open-Mold-Chassis zurückgriffen, baut der Nachfolger auf eine komplett neu entwickelte Rahmenplattform auf. Herzstück ist die Arc8-typische Hinterbaukonstruktion, die wir bereits von den Geschwistern Essential und Evolve kennen. Die Dämpferanlenkung übernimmt deshalb nicht länger eine herkömmliche Umlenkwippe: Zwei filigrane Führungszylinder übertragen die Kräfte vom Hinterbau linear auf den Dämpfer. Hinsichtlich Steifigkeit und Gewicht verbindet die sogenannte Slider-Konstruktion die positiven Eigenschaften eines kurzen mit den kinematischen Vorteilen eines sehr langen Umlenkhebels:

Je länger der Umlenkhebel, desto linearer verläuft die Federkennlinie. Dadurch nimmt die Progression über den Federweg gleichmäßiger zu, was in der Theorie ein sehr berechenbares Ansprechverhalten ermöglicht. Zudem setzt Arc8 bei der Hinterbaukonstruktion – bis auf den Hauptdrehpunkt – auf flexende Sitzstreben anstelle zusätzlicher Lagerungen.

Das reduziert die Wartungsintervalle und drückt das Gewicht. Apropos Gewicht:

Das Carbon-Chassis wiegt ohne Dämpfer und in Größe M gerade einmal 2025 Gramm. Ein Spitzenwert, mit dem das Extra 2.0 auch die meisten Trailbikes in 4 den Schatten stellt.

1 Beim Staufach-Deckel im Bild handelt es sich noch um ein Vorserienprodukt. Der Hebel sowie die Oberfläche des Deckels sollen bis zur Serienreife noch optimiert und aufgehübscht werden. Außerdem: Wer sich für das neue Extra entscheidet, bekommt drei passende Taschen für das schlanke Staufach inklusive Mini-Tool, Reifenheber, Schlauch und Mini-Pumpe.
2 Keine Kompromisse bei der Bremsleistung: Die kräftige XT-Vierkolben-Bremsanlage kombiniert Arc8 mit einer

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