Ibis HD6

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15,3 kg /180/165 mm /29/27,5" / 8548 Euro / Carbon

Das amerikanische Label Ibis hat bereits über 40 Jahre Firmengeschichte auf dem Kerbholz. Auf den europäischen Trails rollen einem die besonderen Bikes aus Kalifornien trotzdem nur selten über den Weg. Das könnte sich aber bald ändern – zumindest in den Kreisen von Enduristen. Im Juni 2023 hat Ibis mit dem HD6 seinen Nachfolger für das Enduro Mojo HD5 eingeführt. Gut so.

Das Mojo aus dem Jahr 2019 hatte nämlich bereits so viel Staub angesetzt, dass Abfahrtshungrige inzwischen lieber zum moderneren All Mountain Ripmo griffen.

Nach diesem ungewöhnlich langen Produktzyklus eint das HD6 und seinen Vorgänger kaum mehr als das Ibis-Logo auf dem Steuerrohr. Darüber hinaus haben die Entwickler alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Neuling auf alle Anforderungen an ein modernes Enduro anzupassen. So wächst der Federweg an der Gabel von 170 auf 180 Millimeter. Heckseitig bohren die Ingenieure den Federweg von 158 auf 165 Millimeter auf. Die 27,5-Zoll-Laufräder weichen zudem einem Laufradgrößen-Mix mit 29er am Vorderrad und 27,5 Zoll am Hinterrad. Aber auch die Ibistypische Formensprache mit zweigeteiltem Hauptrahmen und geschwungenem Oberrohr werfen die Kalifornier über Bord. Stattdessen prägen das Design nun gerade Linien und scharfe Kanten. Einziges Überbleibsel aus dem traditionellen Genpool von Ibis: das Hinterbausystem mit DW-Link-Anlenkung, welches das geschlossene hintere Rahmendreieck mit zwei Wippen an den Hauptrahmen koppelt.

Das Ibis im Praxistest

Damit wären wir auch schon bei der größten Stärke des HD6 angekommen: Das Ansprechverhalten des Hinterbaus hinterließ bei allen Testfahrern einen erstklassigen Eindruck. Egal, ob bergauf oder bergab – das Heck generiert in jeder Lebenslage hervorragende Traktion und überzeugt mit überragendem Schluckvermögen und Komfort. Selbst fieseste Felspassagen löst das Fahrwerk förmlich in Luft auf. Das ermöglicht rasante Geschwindigkeiten und verleiht viel Sicherheit. Für etwas mehr Gegenhalt raten wir Piloten mit aktivem Fahrstil beim Setup allerdings zu etwas weniger SAG (25 Prozent) und mehr Druckstufen-Dämpfung als gewohnt. Ansonsten verpufft zu viel Körpereinsatz im plüschigen Fahrwerk. Lob ernten auch die 35 Millimeter breiten Alu-Felgen, auf denen die Maxxis-Reifen sehr voluminös ausfallen. Das garantiert auch bei niedrigeren Luftdrücken Stabilität, Präzision und beste Trakt

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