Knie heilt nie

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TEST

Verletzungen des Knies sind oft besonders langwierig. Das größte Gelenk im menschlichen Körper sollte daher gut geschützt werden. Unser Te s t von 12 leichten Trail-Protektoren zeigt: Effektive Schoner müssen längst nicht mehr schwer und schwitzig sein.

Fotos: Georg Grieshaber/Mediengruppe Klambt (8), Hersteller (25), Max Fuchs/Mediengruppe Klambt, Mediengruppe Klambt (13)

Biken gilt als besonders schonend für die Gelenke. Die kreisförmige, regelmäßige Bewegung pumpt Blut durch die Gelenkknorpel, wodurch vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert wird. Das Knie wird quasi geschmiert wie ein Lager mit der Fettpresse.

Die Kehrseite der Medaille: Die hohe Sturzgefahr beim Mountainbiken birgt auch gehörige Risiken. Laut einer Statistik der AGA (Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) sind drei Viertel aller Verletzungen Schürfwunden, Platzwunden und Prellungen der unteren Extremität. Zumindest am Knie ließen sich viele der Verletzungen verhindern oder zumindest abschwächen.

Doch Knieschoner haben noch immer keinen allzu guten Ruf: schwitzig, schwer und unbequem – so lauten die gängigen Vorurteile.

Mag sein, dass das vor einigen Jahren noch zutreffend war, als man versuchte, mithilfe von hartschalenbedeckter Schaumpolster die Einschläge abzufangen. Doch die Einführung sogenannter viskoelastischer PU-Schäume hat den Schoner-Markt einmal auf links gekrempelt. Ihre Eigenschaften sind geradezu phänomenal: Sie sind leicht, sprechen selbst bei geringen Krafteinwirkungen ohne Verzögerung an und nehmen schon nach kurzer Zeit wieder ihre ursprüngliche Form an. Zudem sind die PU-Schäume im Gegensatz zu vielen anderen Dämpfungsmaterialien mehrschlagfähig und passen sich flexibel der Anatomie des Trägers an.

Voll tourentauglich

Für unseren aktuellen Test haben wir ein Gewichtslimit von 400 Gramm für das Paar in Größe L gesetzt. Alles, was darüber liegt, empfiehlt sich eher für den Einsatz im Bikepark und ist mehr auf maximalen Schutz im Downhill als auf Tragekomfort und Belüftung ausgelegt. Zwölf Modelle haben diese Hürde genommen und wurden von uns sowohl im Labor als auch in der Praxis ausgiebig getestet. Selbstverständlich müssen alle Protektoren, die in Deutschland in den Verkauf gehen, die Normprüfung EN 1621-1:2012 bestehen. Dass es innerhalb dieser Grenzen jedoch große Unterschiede gibt, beweist unser Test. Mit gerade mal 9,57 kN Restkraft würde der Flow 2.0 von IXS auch locker das schwere Level 2 der Norm erfüllen. Pearl Izumis Summit nimmt dagegen mit 30,76 kN nur knapp die Hürde zu Level 1. Das ist ein gewaltiger Unterschied, bestätigt Sas-Tec-Experte Holger Hertneck. Um es etwas bildhafter zu machen, könnte man es mit dem Bremsweg eines Pkw vergleichen. Es ist, als würde ein Fahrzeug schon nach 30 Metern zum Stehen kommen, ein anderes erst nach 60. Die Folgen kann sich jeder se

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