Das ist uns aufgefallen

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Clevere Details, Sahnehäubchen bei der Ausstattung oder kollektives Versagen – diese sechs Dinge sind uns während der Testphase ins Auge gestochen.

1 Canyon, Scott und Cube legen großen Wert auf Systemintegration und verlegen alle Leitungen vom Cockpit aus durch den Steuersatz direkt in den Rahmen. Das sieht zwar chic aus, kostet aber auch Punkte bei der Servicefreundlichkeit.
2 Canyon spendiert seinem Kandidaten als einziger Hersteller Carbon-Laufräder und sichert sich damit – in Kombination mit der leichten Bereifung – 730 Gramm Gewichtsvorteil gegenüber den zweitleichtesten Laufrädern von Cube.
3 Scor, Trek und Scott spezifizieren zweitklassige Bremsanlagen mit unbefriedigender Bisskraft – ein No-Go in der All-Mountain-Liga
4 Am Puls der Zeit: Cube und Trek gehen mit dem Trend und integrieren im Unterrohr ein Staufach. So kann man sich auf kleineren Runden den Rucksack sparen.
5 Das bekommt man nur selten zu Gesicht: Scor und Vitus verbauen dünne Lenker mit 31,8er-Klemmung. Im Vergleich zu den dickeren Modellen mit 35er-Klemmung leiten sie Schläge und Vibrationen weniger stark an den Fahrer weiter. Das schont die Griffkraft auf langen Abfahrten.
6 Es ist erschreckend, wie wenig man mittlerweile von einem Fully um 5000 Euro erwarten darf. Besonders die Fachhandelsmarken Scott, Trek und Scor greifen sogar auf Schaltgruppen, Federelemente und Bremsen aus dem Einsteigersegment zurück.
Fotos: Georg Grieshaber, Max Fuchs/Mediengruppe Klambt (15)

Canyon Neuron CF 9 SL

Das Trailbike sammelt bergauf die meisten Punkte. Die Kombination aus hoher Front, moderatem Reach und steilem Sitzwinkel platziert den Piloten komfortabel und ausbalanciert im Bike. Nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz – das erleichtert lange Tage im Sattel. Leichte Laufräder, Schwalbe-Reifen mit schneller Speedgrip-Gummimischung und das vergleichsweise federleichte Gesamtgewicht von 12,8 Kilo verleihen dem Neuron einen Reichweiten-Boost und bringen Fahrspaß auf welligen Strecken. Im offenen Modus beginnt der Hinterbau selbst im Wiegetritt nicht zu wippen und wandelt gefühlt jedes Watt Beinarbeit in Vortrieb um. Und das ohne Einbußen in Sachen Traktion – chapeau! Im Downhill vermittelt das Neuron mit der hohen Front und dem stimmigen Fahrwerk trotz seiner moderaten Geometrie ausreichend Fahrsicherheit. Verwinkelte Trails und schnelle Kurvenwechsel meistert das Bike dank des steilen Lenkwinkels mit Leichtigkeit. Auf Highspeed-Passagen und wenn es heftiger zur Sache geht, muss es die Konkurrenz mit flacheren Geometrien und abfahrtslastigeren Komponenten aber ziehen lassen. Schwache Bremsen und geringer Pannenschutz!

Fazit Peter Nilges, BIKE-Testleiter

Das Neuron klettert souverän, fährt gut bergab und bietet ein super Gesamtpaket für alle, die viele Kilometer sammeln und mit ihrem Bike auch im zahmeren Gelände Spaß haben wol

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