Forderungen von Sportlern und Medizinern sorgen für Umdenken beim Verband.
VERSCHÄRFTE REGELN
Ein dreiviertel Jahr nachdem Diskussionen um Essstörungen und das Relative-Energie-Defizit-Syndrom (RED-S) im Wettkampfklettern aufgekommen waren, lenkt die IFSC (International Federation of Sport Climbing) ein und verschärft seine Regeln. Wie der Verband mitteilte, müssen Athletinnen und Athleten nun Angaben zu Größe, Gewicht, Blutdruck und Herzfrequenz machen, zudem benötigen sie ein Attest ihres nationalen Verbands. Während der Wettkampfsaison sollen außerdem zufällige Kontrollen durchgeführt und Verdachtsfälle an eine externe Kommission verwiesen werden. Der DAV begrüßte die Änderungen. »Was die Messungen und die Informationserhebung angeht, sind wir in Deutschland bereits sehr gut aufgestellt. Es ist richtig, dass jetzt auch andere in die Pflicht genommen werden«, sagt Bundestrainer Nico Schlickum.
Bei von RED-S Betroffenen kommt es durch andauernde Unterversorgung mit Kalorien zu mentalen und körperlichen Folgen, wie Osteoporose und Störungen des Stoffwechsels oder Menstruationszyklus. Weil Warnungen der Medizinischen Kommission der IFSC ignoriert wurden, traten im Sommer 2023 deren Präsident Dr. Eugen Butscher und Mitglied Dr. Volker Schöffl zurück. Die Kommission hatte unter anderem BMI-Messungen gefordert. Auch Profis wie die Slowenin Janja Garnbret unterstützten diese Forderung.
– fh –
ZITAT DES MONATS
Pit Schubert, als »Sicherheitspapst« bekannter Extrembergsteiger, Gründer des DAV-Sicherheitskreises und langjähriger Leiter der DAV-Sicherheitsforschung. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass Bergsteigerausrüstung seit den 1970er-Jahren strengere Normen erfüllen musste. Am 28. Februar 2024 ist Pit Schubert im Alter von 88 Jahren gestorben.
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