Geteiltes Brett – doppelter Spaß

2 min lesen

Splitboards sind für manche Nachwuchsalpinisten deutlich cooler als Tourenski. In der Abfahrt bieten sie einen entscheidenden Vorteil. Zeit es auszuprobieren!

Text:Michael Pröttel

Gerade bei schwierigen und wechselnden Schneeverhältnissen spielen Splitboards ihre Stärke aus.
FOTO: MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER/MORITZ WOLF

Winterwunderland geht anders. Kalter Wind treibt spitze Eisnadeln ins Gesicht. Tiefe Wolken verheißen alles Mögliche, nur keine gute Sicht. Und die Schneelage ist trotz des hoch gelegenen Ausgangspunkts am Zervreila-Stausee dürftig. Jakob und Simon, die monatelang auch bei strömenden Regen für Fridays for Future auf die Straße gegangen sind, macht das Wetter nichts aus. Schließlich haben sie nicht oft die Möglichkeit, zwei professionelle Splitboards für mehrere Tage auszuleihen. Für die beiden Freunde ist klar: Die Faschingsferien verbringen sie nicht im Kunst- sondern im Naturschnee.

Simon, der mit seinem Vater schon ein paar Skitouren gemacht hat, meint: »Es ist echt hart, wie viel Landschaft durch so ein Riesen-Skigebiet verschandelt wird.« Er ergänzt einen Aspekt, den man bei einem Sechzehnjährigen nicht unbedingt erwartet. »Außerdem hat man beim Tourengehen abseits von Skipisten viel mehr Ruhe.« Sein Freund Jakob findet es »krass, wie rücksichtlos die Skiindustrie mit der Natur umgeht.« Für ihn, der einige Snowboard-Erfahrung hat, ist es heute allerdings die erste Ski- oder besser gesagt Splitboardtour.

Eine Erfindung aus Bayern

Was kaum einer weiß: Die ersten Splitboards wurden nicht in Amerika, sondern 1989 in Bayern erfunden. Stefan Schiele und Werner Früh zerlegten damals ein Brett der Länge nach in drei Teile. Die Streifen versahen sie mit einer Kante und einer Bindung. Dann tüftelten die beiden so lange weiter, bis man aus den Teilen mit wenigen Handgriffen wieder ein abfahrtstaugliches Snowboard montieren konnte. Es funktionierte. Leider schmolzen die Hoffnungen auf eine serienmäßige Produktion schnell dahin, da Materialien und Technik noch nicht ausgereift waren. Fünf Jahre später brachte die Firma Voilé aus Salt Lake City Splitboards zur Marktreife und setzte zugleich den Standard für ein funktionierendes Verbindungssystem. Dieses sollte am Gipfel möglichst leicht umzubauen und auch bei Vereisung montierbar sein. Vor allem aber muss es die beiden Teile so stabil miteinander zu verbinden, dass das Board beim Abfahren eine gute Spannung besitzt.

Ursprünglich wurden neben zweiteiligen auch drei- und sogar vierteilig

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel