Inzeller Quartett

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In den östlichen Chiemgauer Alpen, rund um Inzell, finden Wanderer noch relativ ruhige Gipfel und Wege. Text & Fotos: Astrid Därr

Astrid Därr lernte bei ihrem Besuch in Inzell die schöne Mischung aus Almidylle und alpinen Gipfeln schätzen.

Alpiner Steig in felsiger Kulisse: der Abstieg vom Hochstaufen

Geigelstein und Kampenwand, die berühmten Gipfel der Chiemgauer Alpen, kennt wohl jeder. Aber Gruberhörndl und Kienbergl? Die sind nur wenigen ein Begriff. So lieblich die Namen dieser Gipfel klingen, so idyllisch präsentiert sich auch die Berglandschaft rund um Inzell im südöstlichsten Zipfel Oberbayerns zwischen Chiemsee und Bad Reichenhall.

»Wo die Berge beginnen« lautet der Slogan des Luftkurortes mit seinen rund 4800 Einwohnern und 500 Kühen. Hier geht es spürbar ruhiger zu als in den touristischen Nachbargemeinden Reichenhall und Ruhpolding. Dabei hat Inzell von aussichtsreichen Gipfeltouren bis zu gemütlichen Almwanderungen genauso viel zu bieten – nur eben mit weniger Trubel. »Es gibt hier noch einige versteckte Touren«, erzählt die Inzeller Wanderführerin Marianne Mayerbüchler beim Aufstieg zum Gruberhörndl. »Besonders schön ist es im Spätherbst, wenn unten die Nebelschwaden hängen und man oben in der Sonne sitzt«. Auf einem Wurzelpfad geht es durch den Wald bergauf. Nach etwa eineinhalb Stunden spazieren wir über Almwiesen, mit Blick über den weiten Talboden von Inzell bis zum Chiemsee. An der Kohleralm gönnen wir uns eine kühle Erfrischung am »altbayerischen Getränkeautomat«: Einfach ein paar Münzen in die Kasse werfen und eine Limodose aus dem Wasserbrunnen nehmen. Links zweigt ein Pfad zum Gamsknogel ab, zum Gruberhörndl weist kein Schild den Weg. Wir verlassen die Almflächen über ein Gatterl und folgen einem Steig durch den Wald. Das letzte Stück führt schließlich etwas ausgesetzt zum Gipfel des Gruberhörndls. An diesem wolkenverhangenen Wochentag begegnen wir keinem anderen Wanderer. »An unseren Hausbergen gibt es viele schöne Touren für jedermann«, sagt Marianne. »Aber am Hochstaufenmassiv zucken dann schon mal die Muskeln«, fügt sie lachend hinzu. Deshalb heben wir uns den Hochstaufen lieber für später auf, wenn die Waden eingelaufen sind.

Allein auf weiter Flur

Eine gute Kondition erfordert auch die Tour über den Inzeller Kienberg (Streicher). Der Knappensteig führt als steiler Pfad durch den Bergwald, später durch Latschengelände mit freiem Panoramablick bis zum Chiemsee. Von der Schneegrube, einem Kessel auf knapp 1400 Metern, schlängelt sich der Steig im Zickzack durch eine Rinne hinauf zum Sattel. Von hier ist es nicht mehr wei

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