Herzenswege

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Drei Tage, nicht zu weit, nicht zu hoch, nicht zu viel: Auf der Suche nach leisem Berggenuss und aussichtsreichen Wegen sind Katharina Kümmerle (Text) und Ruth Krayer (Fotos) im Tannheimer Tal fündig geworden.

Das 20 Kilometer lange Hochtal in den Tannheimer Bergen ist vielleicht nicht das erste Wandergebiet, das einem in den Sinn kommt, wenn man an Tirol denkt. Sicher aber ist es eines der charmantesten. Wir genießen den Blick ins Tal und schauen auf unseren Zielort Reutte. Beim Abstieg lassen wir uns Zeit und saugen noch einmal alles auf: die Stille am Berg, den Geruch der Latschenkiefern, die angezuckerten Bergspitzen und die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht.

Für den Aufstieg zum ersten Tagesziel, dem deutsch-österreichischen Grenzgipfel Aggenstein, haben wir uns den Weg über die Reichenbachklamm ausgesucht. Durch die Felder am Fuße des Breitenberg führt die Route immer am Reichenbach entlang. Bis sich der Wald schließlich öffnet und wir den Hochalpweg queren. Jetzt sehen wir ihn: Markant tritt der Aggenstein hinter den Baumwipfeln hervor.

Für die Bewirtschaftung der Otto-Mayr-Hütte auf 1530 Metern ist Isabel Steinbrück verantwortlich. Die studierte Bioanalytikerin aus Thüringen beherbergt und versorgt ihre Gäste bereits in der vierten Saison mit hausgemachten Speisen und regionalen Köstlichkeiten. Von Mitte Mai bis Anfang Oktober bietet die Alpenvereinshütte 41 Schlafplätze in Mehrbettzimmern und 19 in Matratzenlagern. Handy- und Internetempfang sucht man hier oben vergeblich. »Dafür bestimmt die Natur das Feierabendprogramm«, sagt Isabel. Beobachtet man, wie die massiven Wettersteinkalkriesen Gimpel und Rote Flüh in den letzten Strahlen der Abendsonne lila-orangefarben leuchten, wird schnell klar, was die Wirtin damit meint.

Die Otto-Mayr-Hütte ist Ziel des zweiten Tages. Wir e

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