Begegnungen

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Auf einem Weitwanderweg erlebt man die Vielfalt der Kitzbüheler Alpen – und entdeckt zwischen Hopfgarten im Brixental und dem Pillerseetal überraschend einsame Seiten abseits vom Hahnenkamm.

Text und Fotos: Stefan Herbke

Zum Reinbeißen: Nicht nur Wanderer mögen das Grün der Bergwiesen.

Was für ein Kontrast. Gerade war man noch im lebhaften Hopfgarten mit seiner großen Barockkirche, die wegen ihrer beiden Türme auch Dom des Brixentals genannt wird, und keine halbe Stunde später flaniert man über eine sonnige Hochebene mit saftig grünen Blumenwiesen – und einem Sommerkonzert mit Grillen und Zikaden. Ein wunderschöner Auftakt des Kitzbüheler Alpen Trails, abgekürzt KAT Walk, der in der Variante Alpin in sechs Tagen von Hopfgarten im Brixental bis ins Pillerseetal führt. »Die Tour kann man als Rundum-sorglos-Paket bequem online buchen«, erklärt Sandra Strolz, die für die Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH das Angebot betreut, »Übernachtungen, Infomaterial und Gepäcktransport sind damit organisiert und bei Fragen sind wir natürlich auch telefonisch erreichbar – nur wandern muss man noch selbst.«

Und offen sein für Begegnungen am Wegesrand. Im Rehaber, einem der stattlichen Erbhöfe auf dem Penningberg, trifft man etwa im Hofladen auf Thomas und Markus Ehammer. »Tirol ist ja eher die Almkäse-Region«, erzählen die beiden, »wir wollten daher bewusst einen anderen Weg gehen und haben uns auf Bio-Weichkäse spezialisiert.« Mit Erfolg. Seit dem Jahr 2016 verarbeiten die Milchbuben – »wir haben noch zwei Schwestern, daher waren wir immer schon die Buam« – täglich etwa 1100 Liter Milch von etwa 60 Kühen. Die Milchbuben stehen für Regionalität und Authentizität – und passen daher perfekt zur Region.

Tradition trifft Idylle

Ziel der ersten Etappe ist Kelchsau. Das kleine Dorf in einem Seitental abseits des Durchgangsverkehrs bietet Tradition, Idylle und eine gelebte Gastfreundschaft. Bester Beweis dafür ist der familiäre Migglwieshof, in dem viele KAT-Walker übernachten. Gut ausgeruht geht es anderntags weiter auf die zweite Etappe über den Lodron zum Gasthaus Steinberg, auf der man endgültig eintaucht in die Stille der Kitzbüheler Alpen. Der Anstieg führt auf weichen Pfaden durch schattenspendende Fichtenwälder hinauf zu sonnigen Almen, auf denen Kühe den Bergsommer genießen, und weiter durch ein leuchtendes Meer aus Almrosen auf den aussichtsreichen Bergrücken. Am höchsten Punkt steht ein großes Holzkreuz mit einem Ring aus Metall, handgefertigt und gespendet vom Westendorfer Hobbyfußballverein FC Moskito – für viele das schönste Gipfelkreuz

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