Drei Tage im Gebirge, abseits von Lärm und Hektik, können Herz und Seele zu ungeahnten Höhensprüngen verhelfen. Auf diesen acht Routen in Bayern und Nordtirol stehen die Chancen dafür besonders hoch.
Text: Michael Pröttel
1 / Felskontakt inklusive
Einmal quer durch die Tannheimer Bergwelt
Die Tannheimer Berge sind ein kleiner, sehr beeindruckender Teil der Allgäuer Alpen. Die steilen Felswände von Gimpel & Co. ziehen Kletterer, aber auch die Augen von Bergwanderern magisch an.
Die Bahnhöfe von Pfronten und Reutte ermöglichen eine extrem lohnende West-Ost-Durchquerung, bei der man aus dem Schauen nicht herauskommt. Schon am ersten Tag wird mit dem Aggenstein der eindrucksvolle Hüttengipfel der Bad Kissinger Hütte erstiegen. Von dort bietet sich ein großartiger Ausblick auf die Gipfel des zweiten Tages, an dem der Schartschrofen über den Friedberger Klettersteig mit dem Westanstieg der Roten Flüh miteinander kombiniert wird. Der krönende Abschluss der Tour findet schließlich im Osten der Tannheimer Berge statt, an der Gratüberschreitung der Schneidspitze. Vom darunterliegenden Gehrenjoch aus kann man, nachdem man herrliche Edelweißwiesen bewundert hat, zum Bahnhof Reutte oder zur Bahnhaltestelle Musau hinabsteigen.
schwierig
3 Tage/14 Std.
2200 Hm
27 km
Charakter: Großartige Gebirgsdurchquerung. Für die Gipfelanstiege braucht man gute Trittsicherheit und für den kurzen, aber steilen Friedberger Klettersteig auch alpine Erfahrung. Im Zweifelsfall kann man den Steig nordseitig umgehen.
Start: Bahnhof Pfronten-Steinach (850 m)
Ende: Bahnhof Reutte (850 m) bzw. Bahnhaltestelle Musau (820 m)
Route: Bf Pfronten/Steinach – Aggenstein – Bad Kissinger Hütte – Schartschrofen – Rote Flüh – Gimpelhaus – Gehrenspitze – Bf Reutte
Hütten: Bad Kissinger Hütte (1792 m, DAV) www.dav-kg.de, Gimpelhaus (1659 m, privat) www.gimpelhaus.at (Hinweis: Die etwas direkter am Weg gelegene Tannheimer Hütte öffnet voraussichtlich 2023 wieder.)
2 / Königliche Spuren
Dreitägige Überschreitung der Ammergauer Alpen
Unterammergau ist ein idealer Platz, um den vielleicht schönsten Höhenweg der Ammergauer