Ein bisschen weniger Gift in der Umwelt

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BELLA BESUCHT

Zigarettenstummel enthalten gefährliche Schadstoffe. Deshalb ziehen die Kippensammler „Kippenfrei – sei dabei“ regelmäßig mit Zangen und Behältern los

Miriam Steup (54) hat sogar im Urlaub in Zingst mit ihrem Mann und Freunden gesammelt
Frauen mit Herz
In Gullys sammeln sich oft unzählige Kippen. Die Gruppe reinigt auch diese
Zwischen den Zigarettenstummeln versteckt sich auch immer wieder anderer Müll
FOTOS: PRIVAT (3)

Zigarettenstummel liegen überall – an der Haltestelle, im Park, im Sand am Strand oder neben Mülleimern. Nicht nur, dass sie die Gegend verdrecken und in trockenen Sommern auch eine Brandgefahr sind; die kleinen Dinger enthalten zudem Kunststoff und Schwermetalle. Das ist der Grund, warum einmal im Monat eine Gruppe aus Bad Dürrheim loszieht, mit Zangen und Behältern, und Kippen aufsammelt. Im Gespräch mit bella erzählen sie von ihrer Motivation und warum die herumliegenden Zigaretten so schädlich für uns und unsere Umwelt sind.

Wie kam Ihnen eigentlich die Idee zum Kippensammeln?

Die Idee mit den Zigarettenstummeln kam vor einigen Jahren auf, als vom Mehrgenerationenhaus in Bad Dürrheim Aktionen gesucht wurden, bei denen Jung und Alt mitmachen können. Einige der Mitglieder hatten zuvor schon privat gesammelt. Nun haben wir unsere Heimat im

Generationentreff gefunden und ziehen von dort einmal im Monat los.

Am Ende jeder Sammelaktion wird ein symbolträchtiges Foto von den Kippen gemacht, bevor die Kippen im Anschluss ordnungsgemäß im Müll entsorgt werden.

Warum sind herumliegende Zigaretten so schädlich?

Die Schadstoffe gelangen ins Wasser, in Seen, Flüsse oder ins Meer, und auch ins Grundwasser. Zudem könnten sie von Tieren gefressen werden, die so krank würden. In Stummeln finden sich unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Und natürlich Nikotin, das ist ein Nervengift. Ausgewaschen führt es bei Wasserlebewesen zu Genveränderungen und bis hin zum Tod. Die Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat. Es dauert Jahrzehnte, bis sie sich zersetzen.

Angelika Strittmatter, Koordi

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