Ein Hoch auf die Höflichkeit

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DAS TUT MIR GUT

Anstand und Rücksichtnahme erleichtern das Leben. Aber was macht gutes Benehmen aus – und was geht gar nicht?Wir verraten es

Unseren Alltag erleichtern nicht nur Freundlichkeit und Höflichkeit, er wird auch schöner

An der Supermarktkasse jemanden vorlassen, sich zur Begrüßung die Hand geben, Bitte, Danke und Entschuldigung sagen – oft sind es diese Kleinigkeiten, die unseren Alltag mit ein bisschen Zuckerguss überziehen, das Miteinander freundlicher machen.

Deutsche wünschen sich mehr Rücksichtnahme

Doch genau diese Aufmerksamkeit anderen gegenüber schwindet in unserer Gesellschaft mehr und mehr. Das finden einer YouGov-Umfrage zufolge 75 Prozent der Deutschen. Leider zu Recht, bestätigen Experten. Und erklären, fehlende Höflichkeit beruhe oft auf Unsicherheit. Denn im Gegensatz zu früher, als durch Etikette und Hierarchien ganz klar geregelt war, wer sich wem gegenüber wie zu verhalten hatte, leben wir heute in einer demokratischen Gesellschaft. Unsere Normen sind nicht mehr so starr definiert. Das hat zwar viele Vor-, aber auch einige Nachteile. Höflichkeit ist in unserem Zusammenleben jedoch extrem wichtig, betonen Psychologen. Sie ist der Ausdruck für Wertschätzung anderen gegenüber. Höflichkeit als Form von Freundlichkeit – und nicht im Sinne starrer 50er-Jahre-Benimmregeln – ist das Schmiermittel unseres Miteinanders. Sie kann regelrecht entwaffnend wirken – und wer freundlich zu anderen ist, wird ebenfalls wertschätzend behandelt.

Auch ist emotionale Intelligenz gefragt

Manchmal steckt hinter unhöflichem Verhalten eine schlechte Kinderstube, so Experten. Einige selbstbezogene Menschen wiederum interessiert es einfach nicht, wie sich ihr Verhalten auswirkt. Ihnen fehlt die emotionale Intelligenz, sich in andere einzufühlen. Höflichkeit ist eben mehr als nur gutes Benehmen. Sie ist eine Form des Respekts und der Anerkennung. Sie kann den Umgang mit anderen enorm erleichtern – und so das ganze Leben schöner machen. Überprüfen Sie doch mal Ihr Benimm-Wissen.

Wie Benehmen gelingt

1Telefonieren in der Öffentlichkeit

In der Bahn oder im Büro – Privattelefonate am besten immer so kurz wie möglich halten. Am besten aus dem Raum gehen oder zumindest die Hand vor dem Mund wölben. Denn weder Mitreisende noch Kollegen möchten hören, wie Sie mit dem Liebsten säuseln oder dem Arzt Symptome schildern. Sie verletzen damit nicht nur Ihre Privatsphäre, sondern auch die der anderen. Das gilt auch für Sprachnachrichten.

2 Zur Party einladen und bitten, die Schuhe auszuziehen

Ob das unhöflich ist oder nicht, hängt auch von der Kultur ab: Bei türkischen und russischen Mitbürgern etwa wäre es unhöflich, die Schuhe nicht auszuziehen. Für die deutsche Kultur gilt: Der Gast ist in der Bringschuld