Alle reden von Achtsamkeit. Sie soll beim Entspannen helfen – macht aber oft genau das Gegenteil
Wenn Entspannung zum Stress wird
Der Alltag, da ist er wieder. Und womöglich laufen eine Menge von uns bereits seit dem Neujahrstag noch mit etwas mehr Gewicht auf den Schultern herum: guten Vorsätzen. Einen von ihnen legen uns viele Experten ja derzeit besonders ans Herz: mehr Achtsamkeit üben. Heißt, immer und überall mit ganzer Seele dabei zu sein, egal, was wir gerade tun. Jeden Moment ganz bewusst zu leben. Man soll sich achtsam die Zähne putzen, kochen, in der Warteschlange vom Supermarkt stehen. Und möglichst noch bewusst atmen. Macht angeblich ruhiger, konzentrierter, gelassener und damit irgendwie auch gesünder.
Achtsamkeit, könnte man also denken, löst jede Menge Probleme. Und schafft dabei leider erst mal ein ganz großes: Allein der Versuch, immer bei allem voll bei der Sache zu sein, jeden Augenblick zu genießen, stresst ungemein. Weil wir ständig merken: Es funktioniert einfach nicht. Staubsaugen oder die Steuererklärung als Genussmoment feiern?
Jeden Moment genießen? Was für ein Stress!
Daran kann man allein beim Versuch eher verzweifeln, als zufriedener zu werden. „Das Konzept der Achtsamkeit setzt leicht unter Druck, weil es dazu führt, ständig darüber nachzudenken, was man gerade macht, w
