Einladendes Entrée

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Als Architektin und Maklerin Nadine für ihre Familie in Hamburg ein Traumhaus findet, gibt ihr ein Aspekt des Umbaus viel Denkarbeit: das verbaute und unansehnliche Treppenhaus. Zusammen mit einem engagier ten Malerbetrieb wurde aus dem ehemaligen Problemfall eine außerordentlich attraktive Visitenkarte.

Fotos Brillux
Gelungene Farbkomposition in Schwarz, Weiß und dem natürlichen Charme der Holzdielen.

Dass Ohlsdorf als grüne Oase des Hamburger Nordens gilt, verdankt es vor allem seinem herausragendsten Merkmal: Ohlsdorf beheimatet den größten Parkfriedhof der Welt, der für seine bestechende Schönheit bekannt ist. Als Nadine und ihr Mann hier eine Altbauvilla übernehmen, wird ein Traum für sie wahr. Noch mehr: Die Bausubstanz der klassischen Kaffeemühle ist exzellent, Mauerwerk, Keller und Dach sind tadellos. Alle anderen Ausstattungsmerkmale des Hauses finden mit der Architektin die vielleicht perfekte Eigentümerin. Denn mit viel Expertise und Liebe zum Detail erweckt sie die kleinen Zimmer und dunklen Ecken dank ihrer sorgfältigen Planung zu ganz neuem Leben.

So werden aus beengten Räumen großzügige, einladende Wohnzonen – nur mit dem Treppenhaus liegt lange ein Problemfall vor, dessen Lösung eine gute Strategie voraussetzt. „Ausgerechnet immer dann, wenn ich das Haus betrat, guckte mich diese Baustelle an: Der Eingangsbereich und die alte Treppe, die vom Erdgeschoss bis unter das Dach führt, sahen einfach finster und alles andere als einladend aus. Dabei hatte das Haus selbst von Anfang an viel Grandezza. Dagegen fiel der Eingang einfach zu deutlich ab.“

Das Treppenhaus vorher

Der Malermeister hatte eine kreative Gestaltungsidee, die auch der Baufamilie gefiel: Die Wändes des Treppenhauses erhielten eine schwarz lackierte Zierleiste.

Abriss des Treppenhauses?

Die Fachfrau ging zuerst ans Grobe. Am Anfang standen Abrissarbeiten: „Das Gebäude war zuvor als Mehrparteienhaus genutzt worden, inklusive zweier Eingänge im Treppenhaus. Die haben wir zurückgebaut und so einen offeneren, weiten Raum geschaffen.“ Ästhetisch blieb der neue Eingangsbereich aber noch hinter den Träumen der Eheleute zurück. „Zuerst ließen wir den Teppich entfernen, dann die Stufen und den Handlauf abschleifen. Das hatte aber nicht den erhofften Effekt.“ Der Handlauf gefiel zwar in seiner für das Baujahr typischen geschwungenen Form – aber die natürlichen Farbtöne der verschiedenen Holzarten machten den Eindruck unruhig und passten zudem nicht zu den schönen alten Dielen.

Die Idee: Treppe und Handlauf sollten schwarz, die Streben des Geländers in einem Weißton lackiert werden.

Fotos Brillux

Das alte Treppenhaus sah nicht mehr schön aus. Es war dunkel und abgenutzt, worüber sich die Architektin ärgerte. „Ausgerechnet immer dann, wenn ich das Haus betrat, guckte mich diese Baustelle