Die Villa von Kearnon O’Molony scheint über dem Atlantik zu schweben – eine perfekte Illusion. Tatsächlich liegt sie in bester Nachbarschaft zu anderen Häusern an diesem Ausläufer des Tafelbergs, hoch über Kapstadts Nobelvorort Bantry Bay. Aber davon bekommt man dank cleverem Umbau nichts mit
Text GABRIELE THAL
Es duftet würzig nach Kiefern in der gleißenden Sonne, am knallblauen Himmel kreisen die Möwen kreischend über dem Atlantik. Welle für Welle schlägt er ans Ufer, rund fünfzehn Meter weiter unten. Sonst ist hier oben an diesem Ausläufer des Tafelbergs nichts zu hören. Nicht mal die viel befahrene malerische Küstenstraße Victoria Road. Und auch nicht die Nachbarn, deren Häuser sich ebenfalls in die Felsen über der Bantry Bay krallen. Denn „Icaria House“ liegt etwas zurückgesetzt, ein Hideaway im Wortsinn, das sich organisch aus dem schroffen Gestein herauszuschälen scheint.
Das war allerdings nicht immer so. Als das Haus aus den Sechzigern vor über zehn Jahren Kearnon O’Molony angeboten wurde, war es heruntergekommen: ein liebloser Bau, komplett zur falschen Himmelsrichtung ausgerichtet, keine Fenster mit Aussicht, innen lauter kl