TRÄUME BAUEN MIT BERGENDY COOKE

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Bergendy Cooke

Für Bergendy Cooke beginnt Architektur mit einer Geschichte. Die Architektin erschafft einzigartige Orte, die sich anfühlen wie traumhafte Welten. In Marrakesch hat sie mit ihrem neusten Projekt einen Coup gelandet. Das „Maison Brummell Majorelle“ entführt seine Gäste in ein fantastisches Pisé-Bauwerk

Gute Erzählerin

Foto: Emily Andrews

Bergendy Cooke arbeitet mit einem verlässlichen Gespür für Material, Texturen und perfekt ausgeführte Details. Für das Interieur im „Maison Brummell Majorelle“ hat sich die Architektin mit dem Hotelinhaber Christian Schallert ein fiktives Paar ausgedacht, das nach Jahren in Europa und Japan nach Marrakesch zurückgekehrt ist

Ein Hotel ist ein Ort auf Zeit. Im besten Fall soll es eine so gute Zeit sein, dass die Gäste das Hotel weiterempfehlen und selbst wiederkommen wollen. Das Boutique-Hotel des Inhabers Christian Schallert ist so ein Sehnsuchtsort. Sein Konzept beruht auf Authentizität und inklusiver Gastfreundlichkeit in Verbindung mit höchstem Anspruch an Ästhetik und Raumqualität. Was ihm vor zehn Jahren mit dem ersten „Brummell Hotel“ in Barcelona gelungen ist, führt er 2023 in Marrakesch mit dem „Maison Brummell Majorelle“ weiter: unmittelbar neben dem namensgebenden Gartenparadies des Malers Jacques Majorelle, das Yves Saint Laurent 1980 zu seinem Refugium machte.

Den beeindruckenden Neubau in der Parallelstraße Rue Al Madina hat Bergendy Cooke entworfen und in Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Architekten Amine Abouraoui realisiert. Es ist eine geheimnisvolle Oase, die sich hinter den Stampflehmwänden verbirgt. Aber auch die aus Neuseeland stammende Architektin wirkt rätselhaft, hatte man ihren Namen bisher noch nicht gehört. Anruf in Barcelona, wo Bergendy Cooke seit mittlerweile zehn Jahren mit ihrer Familie lebt und ihr Architekturstudio hat. In Barcelona hat sie auch Christian Schallert kennengelernt; Freunde hatten die beiden gegenseitig empfohlen. Eine glückliche Koinzidenz für beide, als „Chance meines Lebens“, würdigt Cooke ihr Schlüsselprojekt. Wie aber ist sie von Neuseeland fast 20 000 Kilometer nordwestlich in Marrakesch gelandet?

Zaha Hadid, Peter Marino und Chanel

Aufgewachsen in einer neuseeländischen Kleinstadt, hatte Cooke schon als Kind gerne über den Tellerrand geschaut und davon geträumt, die Welt zu bereisen. „Meine Familie war kreativ und immer neugierig und abenteuerlustig“, erzählt die Architektin. Nach dem Architekturstudium an der Universität Auckland zieht es sie 1994 in die Ferne. Ortswechsel prägen ihren Werdegang. Ihre Expertise hat sich Bergendy Cooke in einer Reihe von renommierten Architektur- und Interiordesignstudios erarbeitet. Angefangen hat sie bei Zaha Hadid Architects (ZHA) in London, wo sie maßgeblich an dem Entwurf für das „MAXXI Museum“ in Rom

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