Handwerk Astier de Villatte
Die cha ra kteristische, m ilch ig-weiß glasier te Kera mik von A stier de Villat te ist das gehei me Erken nu ngszeichen einer neuen Salon kult ur. In Pa ris a rbeiten rund ein hunder t Tibeter und Tibeterin nen daran, den wachsenden Bedarf der welt weiten Fa ngemei nde zu bef riedigen
Der Terrakottaf laden landet mit einem satten Klatschen auf der A rbeitsplatte. Immer wieder nimmt der tibetische Handwerker das teigartig weiche Material an seinen Rändern vorsichtig hoch und lässt das Werkstück auf den Holztisch vor sich hinabsausen. Das ovale Stück Ton wird dünner und dünner. Am Nebentisch drückt eine Mitarbeiterin mit Silikonhandschuhen einen bereits bearbeiteten Fladen in eine Gipsform hinein. Unter ihren Händen fügt sich die graubraune Tonerde bereitwillig in die Mulden der Form. Die Keramikerin arbeitet an einem tiefen Teller mit Blattdekor. Bevor dieser im Gipsbett trocknet, um anschließend in den Brennofen zu wandern, stempelt sie ihre Initialen auf die Unterseite. Bei Astier de Villatte lässt sich jedes Stück zuordnen.
In den Rollregalen der Manufaktur im 13. Pariser A rrondissement warten Hunderte Keramikrohlinge auf ihre Weiterreise. Vom Trocknungsregal geht es in die Brennöfen, von den Brennöfen zum Glasurbad, danach wieder in die Brennöfen. Manche Stücke werden im Anschluss von Hand bemalt. Zwei Wochen kann es dauern, bis eines der Teile diesen Produktionsparcours absolviert hat. 3000 Objekte, Teller und Tassen, Schüsseln und Schalen, Terrinen und Krüge, aber auch Dosen und
Vasen, Etageren und Kerzenleuchter entstehen hier pro Woche. Die Pandemie hat die Auftragsbücher des Pariser Unternehmens überquellen lassen,