„Hier fällt alles von mir ab“

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Mitten im Leben

Letzte Momente des Friedens

Im Hospiz Luise in Hannover finden sterbenskranke Menschen und ihre Angehörigen Ruhe – dank der Helferinnen, die sie so liebevoll begleiten

Ehrenamtlerin Alexandra Schönfeld hilft jeden Freitag im Hospiz

Es gibt kein Vertun. Alle, die durch diese Tür gehen, wissen, worum es hier geht. Hier wird gestorben. Und doch oder vielleicht gerade weil es hier allen respektvoll bewusst ist, ist dieses Haus ein guter Ort. Es liegt an den Menschen, die hier wirken. An der Art, wie sie sprechen, lächeln, lachen, schweigen. Sowie man durch die Tür geht, ist er zu spüren, der andere, liebevolle Geist. Der Krach der Welt bleibt draußen. Vor allem aber der Druck. Hier wird nicht gehetzt.

Acht Plätze gibt es im Hospiz Luise in Hannover, die nur an Menschen vergeben werden, deren Erkrankung in absehbarer Zeit zum Tode führt, sichergestellt durch den Arztbrief und ein Vorabgespräch. Für diese acht Menschen sind 29 fest angestellte und 30 ehrenamtliche Mitarbeitende da. Ein Personal-Schlüssel, von dem Kliniken und Pf legeheime weit entfernt sind. Umso kostbarer ist jeder dieser

Plätze, die zu einem Großteil von den Kassen bezahlt werden, aber auch aus Spendengeldern finanziert werden müssen. Und so ist es möglich, den Patienten zu geben, was immer sie brauchen. „Jeder stirbt anders“, sagt Palliativ-Pf legerin Gerda Müller (56). „Einige haben Hoffnung, gesund zu werden, genießen jeden Tag. Andere sehnen sich danach, endlich geholt zu werden“, so Gerda Müller.

Alle Mitarbeitenden, auch die ehrenamtlichen, wissen, wie es um jeden Patienten steht und gehen auf deren Bedürfnisse ein – und erleben Geschichten, die sie nicht vergessen. Letzte Wünsche, wie der einer Frau, in einem Fußballtrikot von Hannover 96 beigesetzt zu werden. „Das ganze Team hat im Netz gesucht, bis wir es hatten.“

„Auch für die Angehörigen ist es eine Ausnahmesituation“

Im Hospiz gibt es keine unnötigen Therapien mehr, sondern Beistand. Es wird vorgelesen, Sitzwache und die Hand gehalten. Auch die Angehörigen werden gesehen und gehört. „Sie dürfen aufgebracht sein, die Fassung verlieren. Wir verstehen das. Es ist für alle eine Ausnahmesituation“, sagt Gerda Müller. So wie für Irene Südel (65), die seit drei Monaten hier im Zimmer mit ihrem Mann Joachim (67) lebt. „Zu Hause habe ich da