Wer ist Primus?

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VERGLEICHSTEST Peugeot 408 225 e-EAT8 gegen Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Rund 220 System-PS leisten die beiden PLUG-IN-HYBRIDE Toyota Prius und Peugeot 408, die Effizienz und starken Vortrieb kombinieren wollen. Wie gut das gelingt und was sie sonst können, klärt unser Test.

Fotos: Rossen Gargolov
MIT TASTEN steuert man etwa Klimaanlage, Sitzklimatisierung oder Auto-Hold und Fahrmodus. Um die D-Fahrstufe einzulegen, zieht man den Getriebewählhebel nach unten und dann nach links. Ein weiterer Zug nach unten aktiviert den B-Modus. Darunter: Fahrmodus-Wippschalter

Zum Technikpionier wurde der Prius mit einem Vollhybridsystem, als andere Hersteller noch lange keine elektrifizierten Antriebe produzierten. Dessen jüngste Iteration führt Toyota in Deutschland nur noch als Plug-in-Hybrid, was den Basispreis auf 45 990 Euro anhebt und das Vergleichsumfeld einschränkt. Vor allem auf Europäer wie den ähnlich dimensionierten Peugeot 408, der als Plug-in-Hybrid mit 180 PS Systemleistung bei 45 650 Euro startet und in der stärkeren Topversion 225 e-EAT8 mindestens 51 800 Euro kostet. Seine Kernkompetenz hält der Toyota hoch: das Energiesparen. Im E-Modus verbraucht er mit 14,6 kWh pro 100 km nur etwa halb so viel Strom wie der Peugeot (28 kWh/100 km). Die E-Reichweiten: 78 zu 44 Kilometer pro Toyota, obwohl dessen Akku mit 13,6 nur 1,2 kWh mehr speichert und das Solardach nur Minimengen Energie in die Batterie tröpfelt. Auch wenn diese laut Anzeige leer ist, bleibt der Prius weitaus effizienter: 5,7 zu 7,7 l pro 100 Kilometer.

Auf den Fahrkomfort zahlt der Toyota-Antrieb ebenso ein. Beim Anfahren geht’s fix los und beim Zwischenbeschleunigen profitiert er von den flüssigen Übersetzungsanpassungen des stufenlosen Getriebes. Das gilt in allen Betriebsmodi, wobei der E-Modus die größere Besonderheit darstellt: Hier reicht der Prius im Stadttempobereich deutlich näher an das Fahrgefühl eines E-Autos heran als die meisten Plug-in-Hybride.

Elektrisch ziehen beide Fronttriebler in 4,1 Sekunden auf 50 km/h, doch beim Peugeot kommt es dabei zu einer Zugkraftunterbrechung, da seine Automatik auch im Elektro-Betrieb die Stufen wechselt. Das führt bei Zwischenbeschleunigungen ebenfalls zu Verzögerungen. Aber auch der 408 kommt aus dem Stand hybridisch und elektrisch zügig vom Fleck. Und er schafft bis zu 233 km/h, sein Kontrahent belässt es trotz ähnlicher Leistungsdaten (rund 220 System-PS) bei 177 km/h.

Der 408 klingt innen nach Mittelklasse

Nachteilig wird das Toyota-Getriebe, wenn der Saugbenziner ab mittlerer Last eine hohe Drehzahl hält, zudem klingt die Prius-Kabine tendenziell nach Kleinwagendämmung. Ab Landstraßentempo kommen erhöhte Windgeräusche dazu, die spätestens ab 160 km/h mächtig nerven. Der Peugeot bleibt subjektiv immer zwei Nummern leiser, obwohl die Schalldruck-Messwerte bis 130 km/h nahezu gleich

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