Was kann KI im Auto?

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Das mit dem autonomen Fahren zieht sich zwar länger hin als gedacht, KÜNSTLICHE INTELLIGENZkommt im Auto jedoch schon an vielen anderen Stellen zum Einsatz. Auch da, wo man es gar nicht erwartet.

Dirk Gulde

Seit gefühlt zehn Jahren stehen selbstfahrende Autos kurz vor dem Durchbruch. Doch selbst die größten Computer-Hirne von Google, Tesla & Co. sind noch nicht in der Lage, ein Fahrzeug bei jedem Wetter und zu allen Tageszeiten sicher durch belebte Innenstädte zu manövrieren – zumindest bis jetzt. In den Serieneinsatz haben es bislang nur einfachere Systeme wie der Drive Pilot von Mercedes geschafft, der auf der Autobahn Spur und Abstand zum Vordermann hält. Doch obwohl KI die Erwartungen beim autonomen Fahren noch nicht erfüllen konnte, hat sie die Autoindustrie längst erobert: in Produktion und Materialforschung, bei der Sprachsteuerung oder im Design. So nutzt Audi die KI-basierte Software FelGAN, um die Felgendesigner zu unterstützen. Das von Audi entwickelte Programm schlägt auf Wunsch eine große Zahl an Felgendesigns vor oder kombiniert Elemente bereits vorhandener Felgen. Die von der KI erzeugten Vorschläge lassen sich von den Designern aus Fleisch und Blut mit wenigen Klicks in Farbe, Oberflächenstruktur oder Form anpassen und bewerten, was viel Zeit einsparen soll.

Algorithmen, die sich weiterentwickeln

Die Entwicklung von Fel-GAN verrät viel über die Prinzipien von künstlicher Intelligenz: Im Kern handelt es sich um zwei Algorithmen, die sich gegenseitig trainieren und immer besser werden. Algorithmus eins, auch Generator genannt, fertigt Bilder von Autofelgen an und präsentiert sie zusammen mit Bildern von echten Felgen dem zweiten Algorithmus, dem Diskriminator. Der Diskriminator muss dann entscheiden, ob es sich um reale oder künstlich erzeugte Felgenbilder handelt. Je besser der Generator, desto eher täuscht er den Diskriminator. Und je besser der Diskriminator wird, desto eher entlarvt er die künstlich erzeugten Bilder. Beide Algorithmen werden mit jedem Training besser, bis nicht einmal mehr Menschen den Unterschied erkennen.

KI-Hilfe beim Design ist nicht auf Einzelkomponenten beschränkt: So hat BMW 2023 Bilder eines Geländewagens veröffentlicht, der von einer bildgebenden KI gezeichnet wurde. Die Software orientierte sich dabei an den Formen des aktuellen X7, ohne jedoch dessen martialische Front zu übernehmen: Statt geteilter Lichter und der großen Niere sind klassische Scheinwerfer und etwas kleinere Lufteinlässe zu sehen. Dazu entwarf die KI einen Gepäckträger, bre

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