Gelassener Typ

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Noch immer sind die Gebrauchtwagenpreise hoch. Das gilt besonders für die kompakten Bestseller aus Deutschland und Korea. Wer bei den praktischen Vielzweckautos günstiger fahren möchte, sollte mal einen Blick über den Tellerrand wagen. Beispielsweise auf den PEUGEOT 308der zweiten Generation. Ein angenehmes Auto mit Eigenheiten, das viel fürs Geld bietet – und als Diesel nur wenige Tücken.

Andreas Jüngling

Fotos: Marcus Werner

Von wegen Leisetreter! Als wir mit dem vom Autohaus Kropf in Roth dankenswerterweise bereitgestellten 308 auf Probefahrt gehen, purzeln erst mal die Winterräder im Kofferraum lautstark in Position, zudem rollen die 18-Zöller in den Radkästen vernehmlich über die abgesenkte Bordsteinkante auf die Fahrbahn. Auch der spritzige Dreizylinder unter der Haube trommelt beim Beschleunigen munter los, bis sich auf der Landstraße entspannte Ruhe einstellt. Tatsächlich, im sechsten Gang schnürt der 1,2-Liter-Benziner fast lautlos dahin, während sich der Verbrauch im mittleren Fünf-Liter-Bereich einpendelt und die komfortable Federung auf langen Wegen die Bodenwellen schluckt. Schon nach wenigen Minuten offenbart uns der 308 also seinen wahren Charakter: Seine zweite Generation gehört auch als Gebrauchtwagen zu den überaus angenehmen Kilometerfressern. Dabei macht der französische Kompakte keinen Hehl aus seinem mitunter etwas eigensinnigen Wesen. Im Vergleich zum VW Golf, dem Urmeter dieser Klasse, bleibt er fahrerisch zwar gelassener und weniger verbindlich, aber ohne dabei eine gewisse Eleganz vermissen zu lassen. Obwohl er es nicht so hat mit teutonischer Präzision in Sachen Fahrwerk, Schaltung oder Lenkung, ist der 308 gewiss kein schlechtes Auto. Als Gebrauchtwagen birgt seine dezente Andersartigkeit hierzulande zudem einen Vorteil: Der Peugeot ist meist günstiger zu haben als vergleichbare Konkurrenten aus Deutschland.

Ein günstiger Gebrauchter, aber nicht billig

Schauen wir uns den 308 also näher an. Die Karosserie wirkt solide, lässt nie den Gedanken an die Dünnblech-Konstruktionen zu, die viele französische Autos einst auszeichneten. Im Gegenteil, wir blicken auf saubere und enge Karosseriefugen, die Türen schließen satt und wirken gut gedämmt. Kleines Manko: Die Motorhaube neigt auf der Autobahn zum Flattern, doch das lässt sich mit wenigen Handgriffen einstellen und beseitigen. Der glattflächig gestaltete Unterboden trägt an entscheidenden Punkten ausreichend Korrosionsschutz. Mit Blick auf den Spritzwasserbereich der Vorderräder könnte sich allerdings eine nachträgliche Wachsvers



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