Die Schönlinge

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Eleganz und Design scheinen bei ihnen WICHTIGER ALS NUTZWERT. Taugen die Designer-Kombis Peugeot 508 SW und VW Arteon Shooting Brake dennoch als stilvolle Familien-Transporter?

Heinrich Lingner

Shooting Brake, Station Wagon, Break, Kombi oder Estate – die Definitionen verschwimmen in der Automobilhistorie. Mal ist der eine Name mehr en vogue, mal ein anderer. Früher hießen solche Autos einfach Kombi (in Deutschland) oder Break (in Frankreich). Wobei der französische Name wiederum eine Kurzform von „Break de Chasse“, also Jagdwagen, ist.

In jedem Fall stehen mit Peugeot 508 SW und VW Arteon Shooting Brake zwei sehr wohlgeformte Kombis vor uns. Elegant und lang gestreckt zeigen sie sich in seitlicher Ansicht, beide verdienten den Beinamen „Shooting Brake“, auch wenn nur der VW wirklich so heißt.

Viel Platz in beiden Designer-Kombis

Nutzwertorientierte Anforderungen standen also im Design-Lastenheft der beiden nicht ganz oben. Als taugliche Familienkombis eignen sie sich gleichwohl, wie unser Vergleichstest ergibt. Laderäume mit maximal 1780 (508) oder 1632 Litern (Arteon) sind durchaus vorzeigbar. Als der etwas praktischere Kombi erweist sich dennoch der Peugeot. Er verfügt über die größere Ladeöffnung, die Fracht muss über eine niedrigere Kante (63 statt 71 cm) in den Wagen gewuchtet und die Lehnen können per Fernentriegelung auch vom Heck aus umgelegt werden. Bei der Zuladung schenken sich die beiden Kontrahenten nicht allzu viel. Der 508 verträgt mit 532 Kilogramm etwas weniger als der Arteon, der 549 kg mit sich herumschleppen darf. Eine ebenfalls positive Kombi-Eigenschaft des Arteon: die sehr ebene Ladefläche bei flach gelegten Rücklehnen.

Etwas weniger gut stehen beide Kombis da, wenn Passagiere transportiert werden sollen. Die Einstiege auf die hinteren Sitzplätze gestalten sich eher mühsam. Und Innenhöhen von knapp unter einem Meter im Fond sind ebenfalls nicht üppig. Wohler darf man sich dagegen auf den vorderen Plätzen fühlen. Freilich mit der Einschränkung, dass es im 508 wegen der eigentümlichen Anordnung von Lenkrad und -säule auch vorn erstaunlich eng zugeht – enttäuschend für ein immerhin fast 4,8 Meter langes Auto.

Einfachere Bedienung im Volkswagen

Die markentypische Auslegung mit sehr tief platziertem Lenkrad und dem darüber angeordneten Instrumentendisplay zwingt den 508-Fahrer in eine ebenso ungewohnte wie unbequeme Sitzhaltung. Dass die Bedienung über beide Bildschirme, der Schalterleiste und der Lenkradknöpfe ein mühsames Unterfangen ist, macht d

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