Solider Vertreter

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Skoda Octavia Combi · Fahrbericht

Mit dem Facelift spendiert Skoda dem Octavia eine neue Einstiegsmotorisierung. Wie gut man mit der Basis fährt, klären die ersten Kilometer

Der überarbeitete Skoda Octavia mit geschärftem Tagfahrlicht-Blick startet am 25. Mai 2024

Bis dato war die Einstiegsmotorisierung in Skodas Kompaktklasse ein klassischer Ausweis des Downsizings: Gegenüber früheren Basis-Antrieben wurde der Hubraum deutlich reduziert und durch Turboaufladung ersetzt. Für den aktuelle Octavia der vierten Generation mündete dieses Vorgehen –wie in den Kompaktklassemodellen der anderen Marken im V W-Konzern – in einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, der im Octavia 110 PS leistete. Ein quirliger, sparsamer Antrieb, dem es konzeptionsbedingt allenfalls an Laufkultur mangelte. Unter Last war der Dreizylinder nämlich eindeutig als solcher zu identifizieren. Das ist Geschichte,denn nun schlägt in der günstigsten Variante des tschechischen Kompaktwagens (ab 30.730 Euro, Combi ab 31.430 Euro, jeweils als Selection) wieder ein Vierzylinder-Herz. Dabei handelt es sich um eine auf 115 PS reduzierte Variante des konzernweit bekannten 1,5-Liter-TSI-Aggregats, was die Frage aufwirft, wie gut man damit im Alltag bedient ist.

Niedriger Verbrauch und hohe Laufruhe

All jenen, die bei der 50-prozentigen Hubraum-Erhöhung um den Verbrauch fürchten, sei gesagt, dass auch diese Variante über eine Zylinderabschaltung verfügt, die je nach Drehzahl und Lastzustand zwei Zylinder stilllegt und damit Benzin spart. So soll der kombinierte Verbrauch in Limousine und Combi nach WLTP-Norm im besten Fall bei jeweils 4,8 Liter Super auf 100 km liegen.

Abfahrt mit der handgeschalteten Sechsgang-Basisbenziner-Variante. Schnell fällt auf, dass das Dreizylinder-Schnattern einem wohltuend sonorem Vierzylinder-Ton gewichen ist, der sich zwar in höheren Drehzahlbereichen akustisch etwas kernig präsentiert, sich dennoch jeglicher Aufdringlichkeit in Form störender Dröhnfrequenzen enthält. Dort muss man sich des Öfteren aufhalten, soll es flott vorangehen. Um den Motor bei bevorzugt zügiger Gangart mit Drehzahlen bei Laune zu halten, trägt das gut gestufte und exakt bedienbare Sechsgang-Getriebe sein Teil bei.

Wird der Octavia aber so bewegt, wie es bei einem moderat motorisierten Familienfrachter der Fall ist, nämlich entspannt im Verkehr mitschwimmend, so reicht seine Kraft hierfür ebenfalls problemlos aus, denn die 220 Newtonmeter Maximal-Drehmoment stehen bereits bei 1500 /min zur Verfügung. Ein Turboloch, wie es vom 2.0 TDI-Diesel bekannt ist, tut sich erfreulicherweise nicht auf. Gern beobachtet man unterwegs den Bordcomputer: Während der Testfahrt über tschechische Landstraßen und österreichische Autobahnen mit maximal 130 km/h signalisierte die Anzeige einen Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 5,2 Litern auf 100 Kilometern.

Auch beim Komfort gibt