Ein echter Turbo

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Fahrbericht

Porsche Macan Turbo

Der Porsche Macan mit Verbrenner läuft in Europa aus, aber der rein elektrische Nachfolger steht in den Startlöchern und wird nun zum härtesten Konkurrenten des alten Modells. Ist der Neue genauso sportlich? Wir haben es probiert – mit dem 470 kW / 639 PS starken Turbo

Turbo-Front mit großem Spoiler und prägnant geteilter Leuchten-/Kühlluft-Partie

Video-Link zur Testfahrt mit dem neuen Turbo-Macan

Und weil es so schön war, gleich nochmal: Gefühlvoll reinbremsen, punktgenau einlenken, am Scheitel kräftig aufs „Gas“ und mit reichlich Schmackes und einem spielerisch leicht zu kontrollierenden Übersteuern aus der Kurve herausschlenzen – wow!

Damit ist die Frage nach den sportlichen Attributen des neuen, vollelektrischen Porsche Macan Turbo schon nach wenigen Kilometern kurviger Bergstraße beantwortet. So fetzig und zackig wie mit dem neuen Macan bin ich noch nie in einem Mittelklasse-SUV aus Zuffenhausen gefahren.

Und das liegt bei Weitem nicht allein an der enormen Power: Im Overboost, also bei aktiver Launch Control, schießt der Top-Macan dank 470 kW (639 PS) in nur 3,3 s von null auf 100 km/h, knackt die 200er-Marke in 11,7 s und rennt bis zu 260 km/h in der Spitze. Im Dauerbetrieb sind immer noch 430 kW (584 PS) verfügbar, die zwei E-Maschinen drücken zudem mit bis zu 1130 Nm – jederzeit, ansatzlos und äußerst sensibel dosierbar.

Der Turbo-Antrieb ist kein stumpfer Hammer, sondern ein filigranes und absolut begeisterndes Beispiel dafür, was durch E-Mobilität möglich wird. Denn es ist nicht die schiere Power, sondern das perfekte Zusammenspiel mit der hecklastigen Kraftverteilung des Allrads, die binnen zehn Millisekunden auf die aktuelle Situation reagiert und so viel Moment wie nötig nach vorn verlagert. Daraus ergibt sich ein sensationell agiles und kurvengieriges Handling, das zwar nie Nervosität vermittelt, aber jederzeit den Wunsch weckt, mit Elan durch die nächste Kurve zu pfeilen.

Der Clou ist hier der Performance-Hinterwagen

Das Geheimnis hinter dieser Charakteristik liegt im sogenannten Performance-Hinterwagen, um den Porsche die Komponenten des zusammen mit Audi entwickelten PPE-Baukastens (Premium Platform Electric) exklusiv für seine Modelle erweitert. Dieser bündelt eine direkt am Chassis angeflanschte Einheit aus Motor, Getriebe samt Sperrdifferenzial und Pulswechselrichter sowie den Aufhängungsteilen. Außerdem schafft die nach hinten versetzte Einbaulage des Motors den nötigen Bauraum für die optionale Hinterradlenkung. Diese verringert den Wendekreis um einen Meter und sorgt mit um bis zu fünf Grand gegenläufig eingeschlagenen Hinterrädern für eine ausgeprägte Agilität, während sie oberhalb von 80 km/h durch gleichsinnig mitlenkende Räder zusätzliche Stabilität bringt.

Serienmäßig: neue, anatomisch nahezu perfekte adaptive Spo

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