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Report

Neuwagen-Rabatte

Bei Internet-Vermittlern wie meinAuto.de finden sich wieder hohe Nachlässe auf Neuwagen. Wie kommen Angebote von bis zu 35 Prozent zustande, welche Spielregeln gelten und geht die Rabattschlacht munter weiter?

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VW TIGUAN Der Bestseller ist gerade neu gestartet, schon wird das 4,54 Meter lange SUV mit einem Rabatt von fast 25 Prozent angeboten. Dafür bekommt man die Basisversion Tiguan 1.5 eTSI mit 130 PS starkem Mild-Hybrid. Der Listenpreis von 36.600 Euro reduziert sich um 9021,90 Euro, zzgl. Überführungskosten von 1462 Euro, auf 29.040 Euro

Autokäufer und Hersteller absolvierten in den vergangenen Jahren einen Grundkurs in Sachen Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Während der Corona-Pandemie verknappten Lieferkettenprobleme, Halbleitermangel und Werksschließungen das Neuwagenangebot. Folge: Die Preise stiegen drastisch. Manche Modelle – beispielsweise der Ford Mustang Mach-E – wurden über Nacht um bis zu 9000 Euro teurer. Jetzt wendet sich das Blatt. Die weltweite Autoproduktion übertraf 2023 mit mehr als 68 Millionen Einheiten das Vorkrisen-Niveau. Gleichzeitig schwächeln wichtige Märkte wie China, Europa und Deutschland. Hierzulande wurden 2023 rund 2,84 Millionen Neuwagen ausgeliefert. 2019, im Jahr vor der Pandemie, lag die Zahl der Neuzulassungen bei mehr als 3,6 Millionen Autos. Hersteller bleiben also auf ihren Fahrzeugen sitzen. Um den Absatz anzukurbeln, sinken die Preise.

Selbst einige Listenpreise wurden schon wieder gesenkt

Und das passiert am auffälligsten bei Elektroautos. Nach dem abrupten Ende der staatlichen Förderprogramme mit dem Geld der Steuerzahler im Dezember reduzierten viele Hersteller sogar ihre Listenpreise. Ein Renault Megane E-Tech kostete beispielsweise im vergangenen Jahr offiziell noch mindestens 42.000 Euro. Aktuell beginnen die Listenpreise bei 35.600 Euro. Tesla senkte Anfang 2024 die Preise für das Model Y vorübergehend um bis zu 5000 Euro. BYD reduzierte die Einstiegstarife um bis zu 14,9 Prozent. Gleichzeitig übernahmen fast alle Anbieter bis Ende März den staatlichen Teil der Umweltprämie. Dacia zahlte beim Spring 10.000 Euro Bonus. >

Gebracht haben diese Maßnahmen wenig. Im März sank der Anteil der reinen E-Autos bei den Neuzulassungen auf magere 11 Prozent. „Das Angebot bei E-Autos bildet nicht die Nachfrage ab", berichtet Thomas Peckruhn, Vize-Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes und Autohändler im Raum Leipzig: „Viele Fahrzeuge sind zu groß und zu teuer.” Auch Professor Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach bei Köln sieht das Problem: „Der Hochlauf der Elektromobilität krankt wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern.” Sein Argument: Nach den Angeboten für technikaffine s

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