Elektrisierende Rabatte

3 min lesen

Das Ende der staatlichen Förderung lässt das Interesse der Käufer an E-Autos einbrechen. Warum Hersteller und Händler jetzt mit sinkenden Preisen gegensteuern

¹ Privatkäufer, Barzahlung, Kaufpreis inklusive Überführungskosten; Quelle: MeinAuto.de (Stand: 16.1.2024)

Alles begann mit einem Schock sowohl für Autokäufer als auch Händler und Hersteller: Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse musste die Bundesregierung sparen und strich kurzerhand die staatliche Förderung für E-Autos. Seit dem 18. Dezember konnten keine neuen Anträge für den Umweltbonus in Höhe von bis zu 4500 Euro mehr gestellt werden. Dadurch geraten die Autohersteller enorm unter Zugzwang: Sie wollen einen Einbruch des Stromer-Markts unbedingt verhindern, denn sie setzen längst auf ein Hochlaufen der E-Mobilität und haben ihre aktuellen sowie künftigen Produktionskapazitäten entsprechend umgeschichtet. Hunderte Millionen Euro an Investitionen stehen auf dem Spiel. Nun drohen plötzlich stillstehende Bänder und Halden unverkaufter Elektro-Autos.

Zudem müssen die Autobauer die sich immer weiter verschärfenden CO2-Flottengrenzwerte der EU einhalten. Dafür spielt der von den Herstellern fest eingeplante wachsende Anteil der Elektro-Modelle eine entscheidende Rolle. Um bei den Käufern keine Unsicherheit aufkommen zu lassen, garantieren die meisten Automarken für bis zum Jahresende 2023 bestellte Fahrzeuge die Herstellerprämie weiter. Nicht wenige übernehmen auch den staatlichen Anteil komplett oder in großen Teilen. Einige Autobauer zahlen eine Förderung auch bis weit in dieses Jahr hinein. Solche Angebote gelten jedoch fast immer nur für Privatkunden. Aber das ist lediglich der Anfang: Die ersten Hersteller beginnen bereits, die Listenpreise ihrer Stromer zu senken, schließlich lässt nicht nur das abrupte Auslaufen der Förderung den E-Auto-Absatz stocken: Die Automarken müssen auch neue Zielgruppen erschließen, da sich neben den meisten Technologie-affinen Käufern auch die wohlhabenden Umweltbewegten nun Elektro-Modelle zugelegt haben.

So reduziert etwa Renault den Preis des Megane E-Tech um bis zu 6700 Euro. Nissan senkt die Listen-Notierung des Elektro-SUV Ariya sogar um maximal 7000 Euro. Auch Tesla geht mit den Preisen des in Brandenburg gebauten Model Y weiter nach unten: Diese werden um rund 5000 Euro für bestimmte Modellvarianten reduziert. Doch anders als in China, wo Teslas Nachlässe im Vorjahr einen Preiskrieg auslösten, haben die Amerikaner das Ruder in Deutschland nicht in der

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel