Neue Maßstäbe

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Der #3 ist das zweite neue Modell, seitdem Smart zum chinesischen Geely-Konzern gehört. Den Crossover gibt es auch im Brabus-Trimm

Als Brabus-Version kommt der #3 mit Öffnung in der Fronthaube und farbigen Schwellern

Kleine Knutschkugeln auf vier Rädern – dafür war Smart einst bekannt. Heute soll man mit der Marke kompakte, elektrische Crossover verbinden. Mit dem Schicksal einer neuen Markenidentität unter der gemeinsamen Führung von Geely und Mercedes steht die Marke aber nicht allein da. Lotus und Volvo ereilte es ebenfalls, beide wurden vom chinesischen Konzern Geely aufgekauft. Zeit also, Smart neu zu denken. Wie clever und gewitzt es heute zu geht, zeigt die erste Testfahrt mit dem neuen #3.

Dieser baut auf der gleichen Plattform (Sustainable Experience Architecture) wie Smart #1, Volvo EX30 oder der Zeekr X auf. Das Design mit klaren Linien und zahlreichen glatten Oberflächen sorgt nicht nur für einen recht eleganten Auftritt des 4,40 Meter langen Stromers, sondern lässt auch deutlich erkennen, dass hier weiterhin Mercedes am Werk ist, wie der flache Dachverlauf im typischen One-Bow-Design beweist. Die acht Zentimeter niedrigere Fahrzeughöhe im Vergleich zum #1 kommt merklich dem Fahrverhalten des Smart #3 zugute. Gerade in Kurven fühlt er sich deutlich weniger kopflastig an. Das Fahrwerk fällt tendenziell eher straff aus, federt Unebenheiten aber ausreichend komfortabel ab und lässt den Wagen nicht unnötig aufschaukeln. Die vier Fahrmodi (Eco, Normal, Sport, Brabus) machen da nur kleine Unterschiede.

Davon unabhängig lässt sich die Lenkung nach Gusto feinjustieren. Jedoch sind selbst bei „starker“ Einstellung bei flotteren Richtungswechseln recht große Lenkeinschläge nötig. Wirklich überzeugen kann der gefahrene, 315 kW / 428 PS starke Smart #3 Brabus bei der Kraftübertragung auf die Straße: Der sogenannte „Raketenstart“ setzt die Leistung blitzartig frei und lässt ihn in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Dabei sorgt der Allradantrieb, je ein E-Motor pro Achse, für die richtige Dosierung und starke Traktion. Hektik kommt nicht auf. Allzu oft sollte man den Kickdown jedoch nicht durchführen, wenn man die WLTP-Reichweite von 415 km in die Praxis umsetzen möchte. Eine Herausforderung, schließlich ist der Smart #3 ein recht spaßig zu fahrendes Auto – wären da nur nicht die sehr mitteilungsbedürftigen Assistenzsysteme. Ständig piept oder blinkt etwas auf. Um also entspannt ans Ziel zu kommen, empfiehlt es sich, alles auszustellen – oder auf ein späteres Update zu hoffen.

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