ICH WILL SPASS

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Vergleich · Citroën BX Sport / Peugeot 309 GTI 16

Spoiler, starke Motoren und sportlich angehauchte Interieurs machten in den 80er-Jahren aus den biederen Familien-Limousinen Peugeot 309 und Citroën BX wilde Spaßautos

FOTOS Frank Ratering

PEUGEOT 309 GTI 16 1905 cm3, 160 PS Baujahr 1985 bis 1993

CITROËN BX SPORT 1905 cm3, 126 PS Baujahr 1982 bis 1994

Die 80er-Jahre waren wohl eines der schrillsten Jahrzehnte. Bunte Klamotten, Föhnwelle und Schulterpolster trugen dick auf. Auffallen um jeden Preis war das Motto. Diesem Trend wollten sich auch die Automobilhersteller nicht entziehen, fast jede Marke hatte einen GTI oder GSi im Programm. Der Hit von Markus „Ich will Spaß, ich geb Gas“ traf genau den Nerv der damaligen, meist jungen Kundschaft, die sich für die schnellen Flitzer interessierte. Auch der Citroën BX Sport und der Peugeot 309 GTI 16 passten ins Beuteschema.

Allerdings war der BX Sport etwas ganz Spezielles, denn er wurde in Deutschland nie verkauft. Der Sport war eine Sonderserie, die ausschließlich für Frankreich aufgelegt wurde. Nur ca. 7500 Exemplare wurden davon gefertigt. In Deutschland gab es stattdessen den BX GTI 16V, der 147 PS oder auch 160 PS leistete, und sogar den allradgetriebenen BX 4TC mit 200 PS.

Insbesondere der BX Sport trägt dick auf, so als könnte er kaum laufen – noch martialischer als der BX GTI 16V –, was vor allem am großen Heckspoiler im Format einer Pommes-Theke liegt. Aber auch mit den kleineren Blinkern in der Front unterscheidet er sich vom BX 16V. Ein großer Frontspoiler und seitliche Schweller, dazu eine kantige Karosserie im Ninja-Design geben dem Gallier ein kriegerischaggressives Aussehen. Die breiteren Ronal Turbo-Alu-Felgen mit 195/55 VR 15-Bereifung verleihen dem BX Sport ebenfalls eine kräftigere Statur.

Der BX Sport gefällt mit großzügigen Platzverhältnissen und einem durch viel Veloursstoff aufgewerteten Innenraum
Typisch Citroën: Einfach anders ist nicht besser – die Bediensatelliten sind gewöhnungsbedürftig
Wohltuend: gut ablesbare Instrumente mit großem Drehzahlmesser im Blickfeld des Fahrers
In schnell gefahrenen Kurven baut der BX Sport starke Seitenneigung auf

Hydropneumatik: nichts für sportliche Fahrweise

Dort, wo die normale Limousine verkleidet ist, sorgen an der Front zusätzliche Lüftungsschlitze für die Kühlung des Motors. Der von zwei Doppelvergasern (Solex ADDHE 40) gespeiste Motor, interne Bezeichnung XU9 4, wurde von Danielson überarbeitet. Der Tuner, der für Citroën auch die Rallye-Fahrzeuge präparierte, modifizierte beim BX Sport den Zylinderkopf samt Einlassventilen und Kolben und änderte außerdem die Steuerzeiten. Als Basis diente der 1,9-Liter-Zweiventiler mit 105 PS. Fünfgang-Getriebe und Kupplung stammten vom BX GTI.

Die weichen Velourssitze sind unbequemer