XPENG G9

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Preis: ab 57 600 Euro

Leistung: 313–551 PS

Reichweite: 570 km

Die Häufigkeit, mit der neue chinesische Marken und Modelle vorgestellt werden, dürfte auf Sie, liebe Leser, in einer Intensität einprasseln wie knallharter Frontalunterricht. Im nächsten Heft wird übrigens abgefragt, das nur am Rande.

Nun also XPeng, eine Marke, die bereits seit knapp drei Jahren in Europa aktiv ist, bisher aber nur in Norwegen Autos verkauft hat. Jetzt folgt der Markteintritt in Deutschland mit dem SUV G9 und der Limousine P7 (siehe Seite 22). Und falls Sie den Namen im Wust der neuen Marken schon wieder vergessen haben: Ein paar Argumente dafür, XPeng nicht gleich zu den geistigen Karteileichen zu legen, liefert der große SUV. Da wäre etwa das zwar etwas trocken ansprechende Fahrwerk, das grobe Unebenheiten aber sauber aus der Fahrbahnoberfläche filtert. Die leichtgängige Lenkung feedbackt zwar kaum, baut aber zart und nachvollziehbar Haltekräfte in Kurven auf. Auch das Geräuschniveau ist angenehm niedrig, trotz des hörbaren Zischelns aus dem Bereich der A-Säule und des Außenspiegels bei Richtgeschwindigkeit. Nicht erwarten darf man einen Einpedalmodus, auch wenn XPeng neben den drei Rekuperationsstufen noch eine weitere namens X-Pedal anbietet, die jedoch nie ganz bis zum Stillstand verzögert.

Wenig überraschend schubsen die 230 kW den G9 mühelos den Einfädelstreifen der Autobahn hinunter gen Richtgeschwindigkeit. Mehr Leistungshunger befriedigt die AWD-Performance-Variante mit 551 PS und der gleichen 98-kWh-NMC-Batterie, die laut XPeng mit bis zu 300 kW in 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden kann. In der Basis ist ein 78 kWh fassender LFP-Akku verbaut.

Chinesisches Assistenzchaos

Aber es gibt auch Gründe für das Vergessen: Zwar sorgen fünf Radarsysteme, zwölf Ultraschallsensoren, vier 360-Grad-Kameras und sieben normale Kameras für eine permanente Umfeldüberwachung – dennoch sollte man sich bei aktiviertem Abstandstempomaten von seinem angepeilten Reiseschnitt verabschieden. Nicht nur, weil das System nur bis 130 km/h unterstützt, sondern auch, weil es herausfordernd ist, Richtgeschwindigkeit zu fahren. Warum? Der Tempomat bremst ständig selbsttätig ab – unabhängig davon, ob man auf ein vorausfahrendes Fahrzeug aufläuft oder einfach freie Straße vor sich hat. Gerade bei einem Überholvorgang kann das ziemlich Nerven kosten.

Auch die restliche Assistenz-Armada bekleckert sich nicht mit Ruhm, seien es der fantasievolle Tempolimitwarner oder der Spurhalteassistent, der das Lenkrad festhält, piept und den Wagen in leicht zuckenden Bewegungen sonst wohin fahren lässt, selten jedoch zurück in die Mitte der Spur. Dazu hören das Gepiepe und das Festbetonieren der Lenkung für manchmal 10 bis 15 Sekun

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