BMW X3

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Sie hätten ihn umkrempeln können. Etwa auf maximal digital, enorm fancy und mit einer Portion Crossover. Haben sie aber nicht. BMW ließ den X3 in vierter Generation das bleiben, was er schon immer am besten konnte: der X3 sein, Punkt. Fürs Elektrische ist weiterhin der in China produzierte iX3 zuständig, der X3 Made in Spartanburg kann sich dagegen auf seine Verbrennerkompetenz konzentrieren. BMW nennt ihn Sport Activity Vehicle, wir ordnen ihn als perfekt passenden Alltagsgefährten ein. Mit vielseitigem Vierzylinder-Hybrid oder charismatischem Dreiliter-Reihensechser samt M-Label.

Warum wir die beiden er wähnen? Weil wir sie auf der Teststrecke im südfranzösischen Miramas rumlassen. Und natürlich auch drum herum auf anspruchsvollen Strecken. Vor allem dort zeigt der kommende X3, was er kann, fährt problemlos und komfortabel, geht jedes Wunschtempo mit, ohne je anzustrengen. Allradantrieb ist eh Serie, Stahlfedern ebenso, Luftfedern gibt’s keine, Adaptivdämpfer kosten extra.

Unser Plug-in-Hybrid hat sie an Bord, ebenso wie rollwiderstandsoptimierte Reifen. Und sonst so? Nun, grundsätzlich auf eine steifere Karosserie aufbauend versteifen sie diese zusätzlich mit Verstrebungen am Vorderwagen, etwa von den Federbeindomen zur Stirnwand. Denn nur ein akkurat befestigtes Fahr werkselement kann auch wunschgemäß Kräfte aufnehmen und verarbeiten. Deshalb optimierten die Ingenieure auch die Anbindung der Stabilisatoren, änderten Kinematik und Elastokinematik. Nicht monothematisch Richtung Dynamik, sondern überdies Richtung Komfort, ohne dabei die Aufbaukontrolle zu opfern. Der X3 beherrscht beides, absorbiert Unebenheiten von klein bis groß, ohne auf kurzen Anregungen hart zu kicken, auf langen nachzuschwingen. Und, das betonen die Entwickler beim Ortstermin in Miramas besonders: Der Modus „Sport“ soll nun uneingeschränkt für den Alltag taugen.

Sportiv, aber umgänglich

Stimmt – und gilt sowohl für den Plug-in-Hybrid als auch den noch mal etwas dynamischer eingestellten M50i. Auch er ist kein rabiater Prügel mit vordergründigem Gym-Appeal, sondern ein ausgewogener Freund für alle Tage, der mit seinen breiteren Achsen dennoch Laufschuhe und Trainingshose durchscheinen lässt. Laufschuhe in Gestalt von Mischbereifung mit 20 bis 22 Zoll, die besonders Grip-starken Conti Sport Contact 7 gibt’s aber nur in 20 Zoll. Bei allen X3 obligatorisch: der Luftwiderstandsbeiwert von 0,27 samt geringerem Auftrieb an der Hinterachse sowie die achsparallel arbeitende Lenkung. Letztere kann noch müheloser als bisher höhere Kräfte übertragen, was ebenfalls der Fahrpräzision dient. So wie die von BMW optimierten Algorithmen der Fahrwerksrechner, die die Eingaben der Sensorik schneller verarbeiten, den Widerspruch zwischen Komfort und Dynamik entschärfen.

Keine Widersprüche auch bei der Lenkung, die beim M angenehm griff ig, konsistent und rückmeldungsstark arbeitet

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