Finanzielle Interessen? Ach woher! Speziell beim Cabrio erhöre man mit der Zusammenfassung der zweitürigen C- und E-Klasse-Modelle zum CLE primär die Rufe der Kundschaft. Demnach wünschen sich viele E-Klasse-Besitzer ein schmissigeres Handling, gleichzeitig sei vielen C-Klasse-Cabrio-Freunden der Innenraum etwas zu eng. Wenn es nach Mercedes geht, bringt der kombinierte Nachfolger nun alle unter seinen – ab sofort serienmäßig mit Akustik-Vlies gefütterten – Hut.
Über 16 Zentimeter länger als das bisherige C Cabrio bei nur acht Millimetern Radstandsverlust gegenüber dem E, probt das CLE-Konstrukt quasi den Spagat: Der Vorderachsbereich samt Cockpit orientiert sich formal wie konzeptionell an der C-Klasse, bindet einen dementsprechend kompakter ein. Dahinter erstrecken sich Platzverhältnisse wie früher im E: Der Fond ist auch mit 1,80 Metern noch bewohnbar, das Kofferraumvolumen mit bis zu 385 Litern üppig.
Die Intention klingt jedenfalls schlüssig. In welche Richtung die Tatsachen tendieren, hängt letztlich aber stark vom Motor ab. Der geschmeidig-muskulöse Reihensechser-Turbo fungiert als Topmotor und ist im Zusammenspiel mit der Neunstufenautomatik die perfekte Umrahmung. Oder einfach: sehr gut, aber auch sehr teuer.
Bei den Vierzylindern muss einem bewusst sein, dass man nun mehr Gewicht als bei beiden Vorgängern am Hacken hat, womit der kräftig durchziehende CLE 300 natürlich besser klarkommt als der ebenfalls zwei Liter große, durchaus spontan loslegende, obenraus aber etwas lauluftige 200er.
Apropos laue Luft: Das weiterentwickelte Aircap, das den Vordersitzbereich gekonnt entwirbelt, ist ab sofort Serie und dem Mercedes-Nimbus ebenso zuträglich wie Ledersitze mit Anti-Auf heiz-Beschichtung, das Zentraldisplay mit Neigefunktion gegen Blendeffekte sowie das hervorragende Body-Control-Fahrwerk (optional).
Dessen Adaptivdämpfer unterscheiden zwar nur zwei Modi, dank der weiten Spreizung
