Der Kunde ist längst nicht mehr der König

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Unser Händlertest legt mal wieder ein enttäuschendes Ergebnis an den Tag: Mit ein bisschen Glück bekommen Sie in Ihrem Autohaus Mittelmaß geboten. Mehr nicht.

EDITORIAL

Der Service-Gedanke im Autohandel ist mau – und das in einem konjunkturellen Umfeld, das generell schwierig ist

Der Handel klagt allerorten: Die hohe Inf lation lasse den Kunden Kaufentscheidungen vertagen, onlinebasierte Geschäftsmodelle führten zu Händlersterben, und der Wegfall der E-Auto-Förderung versalze den Autohäusern endgültig das Geschäft.

Aber kennen Sie dieses Gefühl: Sie laufen spontan in ein Autohaus, weil es in Ihnen gärt, weil Sie doch irgendwie Lust empfinden, sich mit der Anschaffung eines Autos zu beschäftigen, und es kümmert sich um Sie – niemand?

Seit Jahrzehnten prangert auto motor und sport den Umgang mit den Kunden, also mit Ihnen, liebe Leser, an. Seit Jahrzehnten wehren sich Handel und Werkstätten gegen die Kritik. Und trotzdem führen unsere Tests immer wieder zu niederschmetternden Ergebnissen: Bei über 1000 Stichproben erzielt keine Marke ein zufriedenstellendes Resultat.

Und wenn dann bei Bewertungskriterien wie Bedarfsanalyse, Konnektivität und Produktdemonstration Marken wie MG Motor, Tesla und Lexus vor VW, BMW, Mercedes und Co. landen, kann man der einheimischen Industrie nur eins bescheinigen: Setzen, sechs. Und hört auf zu jammern, dass alles so schwierig sei, solange die eigenen Geschäftsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft sind.

Immerhin: Porsche verliert zwar im Vergleich zum Vorjahr, sichert sich aber im Gesamtranking den ersten Platz knapp vor Lexus, Skoda rangiert dahinter auf Platz drei. Bei allen anderen Marken besteht für VW-Konzernchef Oliver Blume aber Handlungsbedarf: Die Marke VW landet mit der Bewertung „nicht zufriedenstellend“ nur auf Rang 13. Das kann nicht der Anspruch eines Unternehmens sei

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