Plaid gemacht

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Tschüss Tesla Plaid – hallo Turbo GT: Nach der E-Rekordfahrt auf der Nürburgring-Nordschleife holt sich Porsche nun auch die Elektroauto-Krone in Laguna Seca. Und präsentiert dabei direkt den momentan mit 1108 PS stärksten Serien-Porsche.

Text: Jörn Thomas

Porsche-CEO Oliver Blume ging die Elektro-Transformation von Anfang an konsequent an. Er trödelte nicht mit einem Lauwarm-Stromer heran, sondern kam gleich mit etwas Richtigem: einer viertürigen Sportlimousine, deren Fahrdynamik beim Start 2019 selbst harte Markenfans mitriss. Schnelles Fahren traf schnelles Laden dank aufwendigem Fahrwerk, tiefem Schwerpunkt und 800-Volt-Technik. Einzig die Taycan-Verkäufe hätten auf Dauer ruhig etwas mitreißender sein dürfen und, na, das Ladeverhalten robuster.

Doch Porsche nimmt so was sportlich. Deshalb optimieren sie beim aktuellen Taycan-Facelift sämtliche Modelle rundum vom Fahrwerk über den Antrieb bis zur Ladeleistung und zum Akku – und schicken das neue Topmodell Turbo GT zur Elektro-Rekordjagd auf zwei besondere Rennstrecken. Nach der Nordschleifen-Bestzeit für Stromer greift der inzwischen ungetarnte Top-Taycan nach Laguna Seca, der kalifornischen Rennstrecke mit der verrückten Corkscrew-Kurve. Die musst du blind auf einem Hügel anfahren, um dann in einer Doppelkurve links-rechts quasi in die Tiefe zu stürzen. Auch der Rest der 3,6 Kilometer mit 55 Metern Höhendifferenz verläuft f lott und dynamisch, manchmal tricky. Passend für den neuen Turbo GT mit seinen 1108 PS und 1340 Newtonmetern Drehmoment.

Reicht der kommende Turbo S mit seinen 950 PS im Overboost etwa nicht mehr aus? US-Rennfahrer Mark Donohue hätte da in den 70ern eine klare Meinung gehabt: Erst wenn der Wagen auch am Ende von langen Geraden noch schwarze Striche zieht, hat er genug Leistung. Nun, der gute Mark konnte damals nicht mit dem Potenzial moderner Autos rechnen, die Leistung und Traktion verbinden. Erstere entwickeln die beiden permanenterregten Synchronmotoren des Turbo GT, unterstützt von einem neuen 90-Ampere-Siliziumcarbid-Wechselrichter und dem verstärkten Zweiganggetriebe, das Ganze sorgfältig und nahezu in Echtzeit geregelt, selbst im Dynamikmodus.

Fehlt noch die Kirsche auf der Dynamiktorte: das Weissach-Paket. Aufpreisfrei beim 240 000 Euro teuren Top-Taycan. Generös? Vielleicht. Auf jeden Fall konsequent. Endlich mal ein richtig scharfer Elektro-Apparat! Rückbank und ein Teil der Dämmung raus, Carbonverkleidung rein, Carbonschalensitze vorn, fest stehender Carbonf lügel statt eines beweglichen Spoilers mit Gurney hi

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