Wie durstig sind Plug-in-Hybride?

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Der Europäische Rechnungshof moniert Verbräuche weit über den Werksangaben. Zu Recht?

Ford Explorer Plug-in im Test: Verbrauch nah an der Werksangabe

Beim realen Verbrauch liegen die Autos in Europa klar über den Werksangaben. Das hat der Europäische Rechnungshof (EuRH) in einem Bericht moniert. Er stützt sich auf die Daten der Messgeräte, die seit 2021 in allen neuen Verbrenner- und Hybridmodellen die Spritverbräuche und geladenen Strommengen festhalten. Sie werden bei Werkstattaufenthalten ausgelesen und an die EU übermittelt, falls der Fahrzeugbesitzer dem nicht widersprochen hat.

Laut EuRH weisen die Verbrauchsdaten aus dem Jahr 2021 bei Dieseln 18 und bei Benzinern 24 Prozent Überschreitung aus – und bei Plug-in-Hybriden sogar rund 250 Prozent. Grund dafür ist deren spezielles Berechnungsmodell für den WLTP-Verbrauch, das einen hohen elektrischen Fahranteil voraussetzt. Im wahren Leben jedoch, schreiben die Prüfer, würden vor allem PHEV-Firmenwagen nur selten mit Strom geladen.

Das ist ein Problem, zumal die EU auf milliardenhohe Abgaben wegen Emissionsüberschreitungen verzichten muss. Aber wenn ein Plug-in im Sinn des Erfinders genutzt wird, kommt er zumeist nah an den WLTP-Wert heran. Der große Ford Explorer etwa absolvierte unseren Test mit 3,2 Litern Benzin und 30,5 kWh Strom auf 100 km. Werksangabe laut WLTP: 3,1 Liter und 21,2 kWh. ko

„Irgendjemand muss den Wertverlust zahlen“

Vor zwei oder drei Jahren lagen einige Leasingraten für E-Autos unterhalb von 100 Euro. Viele von ihnen basierten auf Restwertprognosen, die zu hoch angesetzt waren. Aktuell sind gebrauchte Elektroautos aber so günstig wie lange nicht, weil es kaum Käufer gibt. Maarten Baljet vom Restwert-Experten BF Forecasts über Risiken und Chancen von Prognosen.

Günstig: Vor drei Jahren konnten Gewerbetreibende den Opel Mokka-e für 39 Euro plus Mehrwertsteuer leasen

Haben einige Leasinggeber sich in Erwartung eines hohen Restwerts verkalkuliert und die Raten zu niedrig angesetzt?

Begünstigt wurden günstige Leasingraten in der Vergangenheit durch ein niedriges Zinsniveau und bei Elektroautos durch die Kaufprämie, die als Anzahlung angerechnet wurde. Doch auch unter Berücksichtigung dieser Umstände darf bei diesen Tiefpreisangeboten hinterfragt werden, von welchen Restwerterwartungen ausgegangen wurde und welche Nachlässe enthalten waren. Irg

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