Grund für den Rückgang sind gefallene Edelmetallpreise. Doch die können wieder steigen, so die Polizei.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl gestohlener Katalysatoren stark gesunken. Das hat eine Anfrage von auto motor und sport bei allen 16 deutschen Landeskriminalämtern ergeben. Da der Diebstahl von Abgasreinigern statistisch nicht gesondert erfasst wird, konnten nicht alle Behörden belastbare Zahlen liefern. Deutlich wird der Rückgang aber zum Beispiel in Niedersachsen. Dort wurden im abgelaufenen Jahr 69 Prozent weniger Kat-Diebstähle verzeichnet als 2022. Die meisten Katalysatoren wurden – wie in vielen anderen Ländern auch – 2021 gestohlen. In Bremen sank die Zahl der meist per Flex entfernten Kats 2023 auf ein Fünftel des Vorjahreswertes. Das dortige LKA verweist darauf, dass zu mehr als 90 Prozent Autos der Baujahre 1990 bis 2004 betroffen waren. In älteren Benzinern stecken oft besonders große Mengen der Edelmetalle Rhodium oder Palladium.
In Berlin fiel der Wert von 1449 (2022) auf 931 im vergangenen Jahr. Auch in Bayern haben sich die Zahlen 2023 im Vergleich zum Rekordjahr 2022 fast halbiert. Ähnlich in Schleswig-Holstein, wo der Wert von 518 auf 244 sank. Hamburg verzeichnet laut Polizei „einen sehr deutlichen Rückgang“. Hessen nennt keine absoluten Zahlen, verweist aber darauf, dass diese ähnlich hoch wie 2021 sein werden (462 Fälle).
Als Hauptgrund für die Klau-Flaute geben fast alle Bundesländer den Fall der Edelmetallpreise an. Alleine der Verkaufspreis für unverarbeitetes Rhodium sank vom Rekordwert von 863 Euro im Mai 2021 auf aktuell rund 160 Euro pro Gramm. Rhodium gilt als wertvollstes Metall der Welt. Für das Preishoch vor drei Jahren gibt es mehrere Gründe. Durch den Dieselskandal stieg die Nachfrage nach Benzinern, die Autoindustrie hortete das Edelmetall deshalb und verknappte es so. Pandemiebedingt schloss in Südafrika eine Mine, und ein wichtiger Schmelzofen fiel aus.
