RANGE ROVERSPORT SV

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Text: Jörn Thomas Fotos: Range Rover

Hochwertige Verarbeitung, bequeme und aktive Sitzposition, zeitgemäßes Infotainment

Einfach ein paar Badges drauf, Extra-PS rein und vier Auspuff kamine dran? Hallo, so einfach macht Range Rover es sich nicht. Es geht schließlich ums Topmodell der Sport-Baureihe in Tateinheit mit dem bis dato stärksten Luxus-SUV der Genre-Gründer. Da ist man in Britannien sogar bereit, einen Deutschen reinzulassen: den 4,4 Liter großen Biturbo-V8 von BMW. Er löst den bisherigen Fünf liter-Kompressor ab. Weniger Hubraum, mehr Leistung, konkret 635 PS und bis zu 800 Newtonmeter im Launch Mode. Damit dürften die Abschiedstränen in den Drüsen bleiben, zumal sie beim Beschleunigen ohnehin waagerecht abf ließen würden, so wuchtig, wie der V8 loslegt.

Saubere Aufbaukontrolle

Er hat die fast 2,6 Tonnen lässig im Griff, unterstützt von der ZF-Achtgangautomatik und dem modifizierten Fahrwerk. Es setzt neben neuen, steiferen Hinterachsträgern und Lenkern auf ein semiaktives System aus hydraulisch verbundenen Dreiventildämpfern (Druck- und Zugstufe sowie ein Ventil speziell für den Komfort) plus Zweikammer-Luftfederung. Zusammen mit Allradantrieb und -lenkung kommt einem der Briten-Sumo hinterm Steuer deutlich schlanker vor, als er ist, ohne dass er gleich die V8-Twiggy gibt.

So ein Range Rover folgt auch als SV eher konsequent der Satt-und-solide-Prämisse, als hyperagil herumzutänzeln. Zumal das Fahrwerk nicht nur das seitliche Wanken, sondern dank seiner 6-D-Dämpfertechnik auch das Nicken des Aufbaus sehr sauber kontrolliert, was wiederum einen ausgeprägten Federungskomfort vom ersten Anfedern übers Absorbieren von Unebenheiten aller Art hinweg ermöglicht.

Kurven geht der SV mit seiner spürbar direkter als sonst übersetzten Lenkung verhältnismäßig energisch an. Die Ingenieure verzichteten auf eine progressive Verzahnung der Lenkstange, das heißt, die Übersetzung bleibt über den gesamten Lenkwinkel linear. Range Rover möchte das Lenkverhalten lieber vorhersehbar und gleichmäßig, als eine ruhige Mittellage mit gesteigerter Direktheit bei großen Winkeln zu kombinieren.

Mit etwas Augenmaß beim Reinlenken am Kurveneingang unterwirft sich der SV so schwungvoll Straßenpisten von pockig bis glatt gezogen, ohne den Piloten dabei zu stressen. Der muss nur die Abmessungen einkalkulieren, die schmale Straßen bisweilen besonders schmal werden lassen.

Andererseits scheut der Full-Size-SUV selbst vor kurzem Rennstreckeneinsatz nicht zurück, wie wir in Portimã



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