Five drauf

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Praktisch. Charakterstark. Schnell. Freundlich. Alltagskompetent. Fünf gute Eigenschaften auf einmal. So was gibt’s? Aber hallo. T5-R. Ärgerlich für alle, die ihren einst wieder verkauften. Für diese und alle anderen haben wir eine große Runde in einem der coolsten Volvo überhaupt gedreht. Und den Fünfzylinder bei dieser Gelegenheit natürlich ebenfalls.

Text: Jörn Thomas Fotos: Christian Bittmann

Eigentlich müsste man ihn schon wegen seines „Premium Sound System“ lieben. Goldene Schreibschrift, Schieberegler für Bass, Höhen und Fader, LCD-Anzeige, Stationstasten und Cassette mit Dolby. The Golden Age of HiFi. Dabei ist für den Sound im Volvo 850 T5-R jemand anderes verantwortlich. Ein 2,3 Liter großer Fünfzylinder-Benziner, der nichts mit dem später im Ford Focus eingesetzten zu tun hat, sondern sein Vorgänger. Der 1994 in der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft die Konkurrenz überrascht und die Fans begeistert. Angeblich nehmen die Schweden den Kombi ja wegen der besseren Aerodynamik. Höhö, deine Mudder … Das ist ein astreiner Marketing-Coup. Der so einschlägt, dass die Hüter der Rennserie den Kombi für die kommende Saison aus dem Rennen schubsen. Und Volvo? Tritt mit der Limousine an – und wird 1995 immerhin Dritter. Ätsch.

Doch zurück zu unserem Vormittag im Schweden-Kombi. Der zustande kommt durch eine Lücke im Programm. Eigentlich war uns der 850 nur als Edel-Shuttle zwischen mehreren Interview-Terminen rund um Göteborg zugeteilt. Eine Stadt, in der es trotz oder wegen der f lächendeckenden Infrastruktur-Baumaßnahmen und eines angeblich sensationellen ÖPNV immer noch schöner ist, Auto als irgendwas anderes zu fahren. Vor allem so ein Auto. Aus den frühen 1990er-Jahren, als Volvo von Sechszylinder und Hinterradantrieb auf Vorderradantrieb mit Fünfzylinder quer transformierte. Die Krönung des Ganzen: der T5-R. Ein Sondermodell, zunächst auf 2500 Stück geplant, am Ende kamen 1975 gelbe, 3025 schwarze raus. Plus eine Sonderserie mit 500 dunkelgrünen. Doch keiner brannte sich so tief ein wie der gelbe. Und unserer erst, der quasi ladenneu frisch aus dem Museum kommt. Für mich ist es ein astreiner Erstkontakt. Bei dem man nie so genau weiß, wie es läuft. Schließlich lauert hinter einer großartigen, lange angeschmachteten Fassade bisweilen verstörende Ödnis. Bestenfalls gekonnt geschminkt.

Hätte ich den bloß ... Selbst schuld!

Nicht so bei TOM 814. Wunschkennzeichen? Da regt einen doch schon die Frage auf. Tom Walkinshaw war schließlich Pate und Geburtshelfer des sportiven 850 T5-R, den es als

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