X-ergiebig

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Beliebigkeit lässt sich dem Mazda CX-30 sicher nicht vorwerfen. Zweieinhalb Jahre begleitete uns der Crossover mit einzigartigem Skyactiv-X-Antrieb. Reicht es für einen Platz an der Sonne, oder überwiegen die Schattenseiten der aufwendigen Technik?

Text: Carl Nowak Fotos: Max Balázs, Rossen Gargolov, Uli Joos, Carl Nowak, Marcus Peters, Hans-Dieter Seufert

Erfahrung zahlt sich aus. Im Job, auf der Straße, im Automobilbau. Wenn wir also den Strich unter einen weiteren Diesel oder Benziner nach dem Dauertest ziehen, erwarten wir absolute Problemfreiheit. Es war ja genug Zeit, sich das mit dem Motorenbau über die letzten hundertnochwas Jahre anzueignen.

Spannend wird es, wenn ein Hersteller auf technischer Seite etwas Revolutionäres bringt und sich dann nicht nur dem regulären, sondern auch unserem größten aller Testprogramme stellt. Die positive Nachricht vorweg: Nach 100 000 Kilometern läuft der Skyactiv-X-Antrieb des CX-30 noch mit der gleichen, leicht nasalen Akustik und dem gemessen an der 186-PS-Angabe etwas zögerlichen Temperament. Maximal 240 Newtonmeter stellt der Zweiliter-Benzinmotor bereit, der bevorzugt E10 tankt und im Teillastbereich sein extrem mageres Luft-Kraftstoff-Gemisch bei einer Kompression von 15 : 1 sich selbst entzünden lässt. Wann das genau geschieht, kann man sich im Antriebsmenü anzeigen lassen.

Die homogenere Verbrennung soll Kraftstoff sparen; beim Starten und in für die Kompressionszündung ungeeigneten Lastzuständen helfen spezielle Zündkerzen. Ein kleiner Kompressor schiebt bei Bedarf Luft in die Zylinder, nicht zur Leistungssteigerung, sondern nur, um für ein möglichst optimales Luft-Benzin-Gemisch zu sorgen. Schlussendlich hilft dem Crossover noch ein 24-Volt-Mildhybridsystem auf die Sprünge. Revolutionär? Mit diesem Attribut darf sich Hiroshima schmücken, das restliche Fahrerlebnis dagegen nicht, was ausdrücklich positiv gemeint ist.

Die Lenkung arbeitet harmonisch; nicht zu stark und auch nicht zu schwach servounterstützt, vermittelt sie den angenehmen Mittelweg zwischen Leichtfüßigkeit und Souveränität, der einem kompakten Crossover gut steht. Aber: Mehr als einmal wird in den Dauertest-Notizen das rumpelige Federverhalten auf Bodenwellen kritisiert. Ebenso die müde Leistungsentfaltung, die von der lang übersetzten, gemütlich schaltenden Sechsstufenautomatik nicht gerade aufgemuntert wird.

Verpönt, dennoch wertig

Viel Lob bekam das Interieur. Der Qualitätseindruck der fast ausschließlich mit Leder und weichen Kunststoffen überzogenen Ober

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