Testat des Triumphs?

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2023, 2016, 2017: So lauten die Geburtsjahre der drei Premium-Kombis mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Klare Sache für die E-Klasse? BMW Fünfer und Volvo V90 wissen sich kraft ihrer Reife zu wehren.

Text: Carl Nowak Fotos: Achim Hartmann

IM VERGLEICHBMW 530E TOURING: 292 System-PS, 1963 kg, 430–1560 l Kofferraum, elektr. Reichweite: 50 km, Ladeleistung: 3,7 kW, ab 63 800 Euro MERCEDES E 300 E T: 313 System-PS, 2256 kg, 460–1675 l Kofferraum, elektr. Reichweite: 89 km, Ladeleistung: 55 kW, ab 72 590 Euro VOLVO V90 RECH. T6 AWD: 350 System-PS, 2137 kg, 488–1454 l Kofferraum, elektr. Reichweite: 67 km, Ladeleistung: 3,7 kW, ab 68 990 Euro

Junge Liebhaber seien wie Camembert: Wenn sie reif würden, liefen sie einem davon, behauptete die Grande Dame des frühen französischen Films, Françoise Rosay. Vergibt man sein Herz und sein Geld nach Stuttgart, steht dann ein Mercedes-Kombi auf dem Händlerhof, der noch grün hinter der Rückbank ist? Liegt die Hofausfahrt an einem hohen Bordstein und ist die Zufahrtsstraße schlecht, schweben die Sorgen aus dem Fenster wie die brandneue E-Klasse über die Unebenheiten – sie ist beim Federungskomfort auf einem eigenen Planeten unterwegs.

Es braucht schon die Schlechtwegestrecken im Bosch-Prüfzentrum Boxberg, um ein leichtes Stoßen der Vorderachse festzustellen und den Aufbau in größere Schwingungen zu versetzen. Öffentlich befahrbare Straßen überf lauscht der Mercedes mit optionaler Airmatic-Luftfederung an allen Rädern sanft und sorgfältig. Das Mercedes-typische Nachschwingen bei stärkeren Anregungen ist weniger ausgeprägt, als wir es von anderen Baureihen kennen, ohne dass der Federungskomfort leidet.

Feines Schwergewicht

Ebenfalls erstklassig: die Geräuschdämmung gegen Wind-, Fahrwerks- und Abrollgeräusche. Stille im großen Stil? Nein. Zum einen pfeifen die Lüftungsdüsen auf hoher Gebläsestufe, was wir im Klimaanlagenkapitel abwerten, und zum anderen ist der vierzylindrige Teil des Motorenduos nicht das letzte Wort an Kultiviertheit. Klar, hier geht’s um Kritik auf sehr hohem Niveau, aber der Zweiliter-Turbo läuft gerade bei niedrigem Tempo etwas brummig.

Da der Elektromotor zwischen Verbrenner und Getriebe sitzt, spürt man die Schaltrucke der Automatik. Der Neunstufer beherrscht zwar die sanfte, nicht jedoch die ganz fixe Tour. Dennoch ist der Antriebsstrang in seinen PHEV-Eigenschaften kaum zu schlagen. Kombiniert schieben beide Motoren kräftig und spontan an, die Elektroreichweite beträgt selbst im Winter 89 Kilometer, und

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