„Wir waren bisher zu unflexibel“

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VW-CEO Thomas Schäfer über den ID.7, die Herausforderungen der Transformation von Volkswagen, die aktuellen Produktionsdrosselungen und darüber, was Volkswagen in Zukunft eigentlich sein möchte.

Das Interview führte Carl Nowak

Foto: VW

Limousinen haben es grundsätzlich schwerer in Deutschland, verglichen mit SUV und Kombis. In welchem Absatzverhältnis werden ID.7 Tourer und Limousine zueinander stehen?

Wir sind froh, unseren Kunden beide Varianten anbieten zu können. Der vollelektrische ID.7 ist ein wichtiges Auto für Volkswagen. Auf der einen Seite ist es ein komfortables Familienfahrzeug, auf der anderen Seite ein langstreckentaugliches Flottenfahrzeug. Im Vergleich zum Wettbewerb ist der ID.7 sehr gut positioniert. In Europa wird der Tourer die größere Rolle spielen, in Amerika und China die Limousine. In Deutschland rechnen wir damit, dass rund zwei Drittel der verkauften ID.7 Tourer sein werden. In China und Amerika bieten wir ausschließlich die Limousine an.

Toller Fahrkomfort, Massagesitze, oberklassige Extras: VW verortet den ID.7 in der gehobenen Mittelklasse. Wie luxuriös will VW in Zukunft sein?

Der Kern der Marke VW liegt im A-Plus-Segment, wie wir es nennen. Der Tiguan und der Golf sind im Wesentlichen der Kern unserer Marke. Natürlich muss man das Programm nach oben abrunden, zum Beispiel mit besonderen Fahrzeugen. Der Touareg ist so ein Fahrzeug, der Phaeton war es mal. Das darf man als Volumenmarke aber nicht überreizen. Wir werden unser Angebot nach oben noch mal erweitern, wenn der Trinity kommt. Dann könnten wir auf der gleichen Basis ein vollelektrisches Fahrzeug in der Größe des Touareg auf den Markt bringen. So etwas bringt Wert in die Marke.

2024 kommt das Facelift des Golf somit ohne das neue Bedienkonzept. Der Golf ist immer noch erfolgreich, hat seine dominante Rolle in Europa jedoch verloren. Wie schafft VW mit dem Facelift, dass er wieder dahin kommt, wo er mal war?

Der Golf ist und bleibt für Volkswagen ein absolutes Kernmodell. Die dominante Rolle hat er deswegen verloren, weil

der T-Roc von der Halbleiter-Knappheit weniger betroffen war. Das lag nicht an der mangelnden Nachfrage unserer Kunden. Im kommenden Jahr erhält der Golf ein sehr großes Upgrade, auch beim Infotainment. Der Golf und das ganze Segment sind in Europa nach wie vor sehr populär. Und ich glaube auch, dass das so bleibt. Deswegen werden wir den Golf auch in die elektrische Zukunft überführen.

Wenn der Golf elektrisch wird, ist es automatisch das Todesu

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