Wind, Sand und Kerne

2 min lesen

Audi feiert die Einsätze des RS Q e-tron bei der Rallye Dakar mit einem vollelektrischen Sondermodell, dem Q8 e-tron Edition Dakar. Wie fährt sich der schwarze Elektro-Offroader in der Wüste?

Text: Heinrich Lingner Fotos: Roman Rätzke, Audi

Die muntersten Rennkamele können über 60 km/h erreichen, da kann der Edition Dakar locker mithalten

Dattelkerne verfügen über eine erstaunliche Eigenschaft, die unter Fachleuten positiv geotropische Reaktion heißt: Keimt der Kern, entsprießt ihm zuerst die Wurzel. Und die strebt – egal, wie der Kern in der Erde gedreht wird – immer wieder dem Erdmittelpunkt zu.

Eine ähnliche Fähigkeit scheinen die Erbauer auch dem Audi Q8 e-tron Edition Dakar verliehen zu haben. Erdverwurzelt, solide und gewichtig steht er vor uns in der Wüste. Um uns herum erstreckt sich jener Zipfel der Arabischen Halbinsel, der vom Sultanat Oman eingenommen wird.

Wobei Zipfel relativ ist, denn von der Hauptstadt Maskat im Norden bis zur Grenze zum Jemen gibt es über 1000 km Sand, Steine, Wind, Dattelpalmen und Kamele. Mehr als genug Platz also, um den Audi Q8 e-tron Edition Dakar ein erstes Mal auszuführen. Und zwar gründlich.

Schotter-Pneus und Folie

Technisch entspreche das Sondermodell dem Q8 e-tron 55 Advanced samt 106-kWh-Akku und den beiden Asynchronmotoren mit zusammen 300 kW (408 PS), erklären unsere Audi-Begleiter. Detaillierte technische Daten liegen nicht vor, doch wenn man das Gewicht des Edition Dakar mit jenem des Q8 55 in etwa gleichsetzt, liegt man nicht so falsch (2585 kg).

Der auffälligste Unterschied zum zivilen Q8 (neben der hübschen Folierung im Stil der Dakar-Renner): die um satte 65 Millimeter gewachsene Bodenfreiheit sowie die rustikalen Schotter-Pneus (General Grabber AT3). Die bieten nicht nur viel Grip und erhöhten Flankenschutz gegen scharf kantige Steinbrocken in diesem rauen Terrain. Zudem sind die Grabber mit M+S-Kennung ebenso winter- wie wüstentauglich.

Ebenso augenfällig: der expeditionshaft anmutende Dachträger (Serie), auf dem sich ein Ersatzrad und eine Reisetasche fotogen breitmachen. Ersatzkanister sind in diesem Fall sicher nicht erforderlich.

Vom Parkplatz in die Wüste

So braucht uns also vor der Fahrt rund um die Hafenstadt Salala nicht bange sein, jedenfalls solange die Reichweitenanzeige im Cockpit die sichere Rückkehr zur Ladestation verheißt. Vom Hotelparkplatz biegt die Route nach Osten in die Wüste, über Steine und Sand geht es durch ein (zum Glück) gerade trockenes Fl

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel