Lade-Meister

7 min lesen

Mit fünf Metern Länge und sieben Sitzen kann der Kia EV9 entweder reichlich Gepäck oder viele Menschen ein- und an Gleichstromsäulen kräftig Strom nachladen. Der top ausgestattete GT-line bringt es mit einem Motor pro Achse auf 385 System-PS und rennt bis zu 200 km/h. Was er sonst so kann? Test.

Text: Thomas Hellmanzik Fotos: Hans-Dieter Seufert

CAR-GUIDEWAS ER IST: Ein siebensitziger Fünf-Meter-SUV mit zwei Elektromotoren, 385 System-PS und 99,8-kWh-Akku KOSTEN: Mit 204-PS-Heckmotor: 72 490 Euro. Allradmodell: 76 490 Euro. GT-line-Testwagen: 82 380 Euro KONKURRENTEN: Tesla Model X (Siebensitzer), BMW iX, Audi Q8 e-tron, Mercedes EQS SUV

Oberklasse-SUV sind in Deutschland eine kniff lige Sache: margenträchtig, ja, aber mit Verbrenner eben auch teuer in der CO2-Statistik. Kia zieht sicherlich auch deswegen beim 4,81 Meter langen Sorento den Schlussstrich. Obwohl der in Gwangmyeong, einer Nachbarstadt von Seoul. gebaute EV9 sogar fünf Meter Straße beansprucht, sind solche Grenzen bei ihm kein Thema. Wieso? Elektroautos zählen beim Flottenverbrauch ganz ohne Bodyshaming mit 0 g CO2/km. Und die 2615 kg Leergewicht ohne Fahrer? Egal!

In seiner Fahrzeugklasse geht das locker als Normalgewicht durch, und der EV9 kann sich zumindest auf die Fahne schreiben, dass er serienmäßig sieben Menschen unterbringt. Die bequeme Rückbank in der zweiten Reihe ist mit elektrischer Lehnenneigungsverstellung ausgerüstet, und um einen Zugang in die dritte zu schaffen, klappt sie teilelektrisch weg. Ganz hinten fahren die Sitze auf Knopfdruck aus und ein: Kinder sitzen dort ordentlich, Erwachsene zumindest deutlich besser als in den meisten Siebensitzern.

Außerdem bleibt noch ungefähr ein Kleinwagenkofferraum übrig und somit auch Knautschzone zu den Gepäckabteilplätzen, falls mal jemand hintendrauf rauscht. Wie sicher Passagiere dort sind, steht allerdings nicht im Euro-NCAP-Bericht. In den Videos der Unfalltests erkennt man aber, dass ganz hinten selbst dann Seitenairbags auslösen, wenn die Plätze unbelegt sind. Im Euro-NCAP-Sicherheitstest erreicht der EV9 fünf von fünf Sternen (Schutzniveau Erwachsene: 84 Prozent; Kinder: 88 Prozent; Passanten: 76 Prozent).

Betont sicheres Handling

Die aktive Sicherheit geht mit einem Bremsweg von 35,1 Metern aus 100 km/h gut los. In Kurven lässt sich der EV9 trotz eher rückmeldungsarmer, ansonsten unauffälliger Lenkung leicht steuern. Zu hohe Querkräfte quittiert er mit mittelstarken Schaukelbewegungen, die mit etwas Distanz zum Limit ausbleiben. Querdynamisch birgt die potenzielle Wucht de


Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel