Kompaktboxen
Nachdem wir von der Focal Alpha Evo 80 so begeistert waren, wollten wir auch die Trio6 testen. Der Vertrieb vertröstete uns, stehe doch in Kürze eine überarbeitete Version ins Haus. Nun ist sie da, und das Warten hat sich gelohnt.
Focals ST6-Reihe umfasst drei Studiolautsprecher und einen Subwoofer. Die 3-Wege-Box Trio6 ist der größte Lautsprecher der Serie. Mit einem Preis von 6000 Euro ist sie nicht billig, sie bietet aber eine Menge hochwertiger Technologien, um dennoch als günstig durchzugehen.
Während die anderen Modelle aus der Focal-Pro-ST6-Serie, Solo6, Twin6 und Sub12, bereits vor einem Jahr in der überarbeiteten Version erschienen sind, kam die neue Trio6 erst im Herbst auf den Markt. Wie bei den anderen Boxen, wurde auch hier an allen klangrelevanten Stellschrauben gedreht. Umso erstaunlicher, dass trotzdem der Preis gegenüber der Vorgängerin Trio6 BE nur um 200 Euro gestiegen ist.
Optisch ist der Generationswechsel nur an zwei Stellen sofort sichtbar: Der Dustcap des Tieftöners ist deutlich größer, und die Seitenteile aus dunkelrotem Echtholzfurnier sind nun aufwendiger gefertigt. Bleiben wir beim Gehäuse: Die Wandstärken wurden von 18 auf 21 Millimeter angehoben, intern finden sich nun Verstrebungen, die für noch mehr Ruhe im Karton sorgen sollen. Sämtliche Treiber wurden überarbeitet.
Der 8-Zoll-Langhub-Woofer hat dank eines kräftigeren Antriebs mehr Hub. Interessanter ist aber sein Membran-Aufbau. Dabei setzt Focal auf ein Sandwich aus zwei Lagen Glas mit einer Lage Schaumstoff dazwischen. Hier geht es um die drei entscheidenden Parameter eines Treibers: geringes Gewicht, Steifheit und innere Dämpfung. Das Ergebnis soll Klarheit, Präzision und Neutralität verbinden.
Das Gewicht des 5-Zoll-Mitteltöners wurde reduziert, damit er Impulsen noch schneller folgen kann. Er verfügt über eine Technologie, auf die Focal stolz ist: Die Tuned-Mass-Damper-Technologie. Dafür greift man auf Erfahrungen aus dem Rennsport und der Konstruktion von erdbebensicheren Hochhäusern zurück und verpasst den Sicken zwei Verdickungen, die das Resonanzverhalten optimieren und ein Aufbrechen der Membran, hörbar durch Verzerrungen, verhindern.
Beryllium-Hochtöner Das Schmuckstück der Box ist aber sicher der 1-Zoll-Beryllium-Hochtöner mit der Focal-typischen invertierten Kalotte. Dieses ultraleichte Ding spielt bis über 40 kHz und hat in Recording-Umgebungen den Ruf, unglaublich saubere, detailreiche, dabei aber nie aggressive Höhen zu liefern. Obwohl die Verarbeitung von Beryllium nicht ohne ist und das Material zudem in Form von Partikeln allergische Reaktionen und Lungen-krankheiten hervorrufen kann, gönnt sich Focal diesen Luxus. Denn die Franzosen sind zu Recht davon überzeugt, dass dieser Hochtöner seine Qualitäten hat. Und in verarbeiteter Form ist Beryllium selbstverständlich k