Schöne Aussichten ...

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... auch für die Baumbestände dieser Welt. Für diese Lautsprecher muss kein Holz herhalten, denn Rega hat ein neues Gehäusematerial gefunden. Und weil die Entwickler ihr Gewerk verstehen, dürfen sich auch die HiFi-Fans freuen.

Lothar Brandt

Das so ehrgeizige wie notwendige Ritual hat dem Autor schon reichlich Rückenschmerzen eingebracht. Ob zu Hause oder im AUDIO+ stereoplay-Hörraum – stets gilt es, die optimale Position für die zu testenden Lautsprecher in der jeweiligen Hörumgebung zu finden. Und das kann bei Schwergewichten schon mal zu Protesten der Lendenwirbelsäule führen. Nicht so bei der zum 50-jährigen Firmenjubiläum von Rega 2023 präsentierten Aya. Denn die knapp 90 Zentimeter hohe Standbox wiegt gerade 14,1 Kilogramm pro Stück.

Nun ist der englische Traditionshersteller ja bekannt für seine radikalen Gewichtsreduktionen bei Plattenspielern. Doch bei den derzeit einzigen Standlautsprechern im Portfolio von Rega war das nicht unbedingt zu erwarten. Die ausgelaufenen RX3 und auch die nur noch in Restbeständen lieferbare kompakte RX1 brachten in konventionellen Holzgehäusen noch einiges auf die Waage. Doch bereits mit dem kleinen Preis-Leistungs-Wunder Kyte (650 Euro) ging Rega in Sachen Gehäusebau neue Wege: Der Boxenzwerg, vorgestellt im Schweizer Supplement AUDIO SWISS Q4/21, beheimatet seine beiden Chassis in einem Phenolharz-Druckguss-Gehäuse.

Die Mischung macht’s

Für die Aya, mit 2000 Euro Paarpreis ja erschwinglich kalkuliert, brauchten die Rega-Entwickler nach eigener Aussage satte zehn Jahre, bis sie mit GRC eine geeignete Alternative zum althergebrachten Holz gefunden hatten. Die Gründe für die Suche sind klar: Holz schwingt als resonanzfreudiger Werkstoff nicht umsonst in den meisten Musikinstrumenten und muss in Lautsprechern meist aufwendig ruhiggestellt werden. Außerdem wird der Rohstoff wie seine Be- und Verarbeitung immer teurer. Und wer die elegant geschwungenen Formen der Aya betrachtet, kann nachvollziehen, um wieviel teurer die in Holz gegenüber einem schlichten Quader wären.

Die Abkürzung GRC steht für Glass Reinforced Cement. Nun kennen wir Glasfaser als extrem leichtes, Zement hingegen als eher schweres Material. Wie genau Rega die Materialien für das Bandpassgehäuse anmischt, bleibt ihr Geheimnis, doch das Ergebnis stimmt.

Denn klanglich kann die Aya rundum überzeugen. Technisch als Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher konzipiert, baut sie dabei auf eigenentwickelte Treiber: einen 7-Zoll-Bass-Konus, einen 5-Zoll-Tiefmitteltöner mit Spitzkegel-Plug und ei