Studio-HiFi aus Finnland

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Der Test der Genelec 6040BR in Ausgabe 11/23 machte Lust auf einen bezahlbaren Lautsprecher der Profis aus Finnland. Optisch identisch, aber ohne Ständer kommt der G Four dieser Vorstellung sehr nah.

Alexander Rose-Fehling & Florian Goisl

Vom Ständer mal abgesehen, hat die G Four dieselben Maße wie die grandiose 6040BR. Sie ist damit die zweitgrößte Lautsprecherbox aus Genelecs HiFi-Serie, der G-Serie. Nur die G Five ist größer. Statt eines Ständers stehen die Modelle One bis Five auf den Genelec-typischen Gummifüßen, die vielleicht nicht besonders hübsch sind, aber zwei große Vorteile haben: Erstens entkoppeln sie den Lautsprecher effektiv von der Stellfläche. Zweitens erlauben sie das Verschieben der Box nach vorne und hinten. Dazu sind sie an einer unter der Box entlanglaufenden Schiene montiert (gut zu sehen auf dem Foto auf Seite 44 oben). So lässt sich der Neigungsgrad der Box an die Höhe der Aufstellung relativ zum Hörplatz anpassen. Auf unserem Rack im Hörraum mussten sie minimal nach hinten geneigt werden, bei mir daheim auf einem hohen Sideboard und mit einer niedrigen Sitzposition leicht nach vorne. Sehr praktisch, obwohl man sagen muss, dass die Abstrahlung so homogen ist, dass das Verschieben in diesen beiden Fällen so gut wie keinen hörbaren Unterschied bewirkte.

Zutaten

Wie alle Genelecs hat auch die G Four ein stabiles und resonanzarmes Gehäuse aus Druckguss-Aluminium. Gemäß dem Design-Leitsatz „Form follows Function“ gibt es hier keine Spielereien, sondern ein schnörkelloses, dabei aber toll verarbeitetes Gehäuse ohne Ecken und Kanten. Davon profitiert die Wiedergabe in der Regel deutlich. Der Hersteller verspricht, dass sich die Musik völlig vom Lautsprecher löst. Sagen wir mal so: Das kommt in etwa hin.

Für Bass und Mittelton ist ein 16,5-cm-Treiber zuständig, für den Hochton ein 19-mm-Metallkalotten-Hochtöner. Ein patentierter sogenannter Directivity Control Waveguide (DCW) sorgt für eine gleichmäßige Abstrahlung der Musik, was gerade auch positiv auffällt, wenn die Hochtöner eventuell nicht auf Ohrhöhe spielen. Die Endstufen liefern pro Box zweimal 90 Watt. Anschluss finden Quellen oder Vorstufen entweder per Cinch-Kabel oder per XLR-Kabel, in beiden Fällen analog.

Bei der G Four besteht nicht die Option, sie per Software (GLM, Genelec Loudspeaker Manager) perfekt an den Raum anzupassen, aber sie bietet auch so einige Möglichkeiten, dröhnende Bässe oder aufgedickte Stimmen zu neutralisieren. Dazu finden sich auf der Rückseite dre