Bezahlbare Edelsteine

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Der deutsche Audiopionier Magnat hat in seiner Firmengeschichte seit 1973 schon vielfach innovative Lautsprecher mit hohen Ansprüchen an Verarbeitung und Klang hergestellt. Aber wohl nie in so kleiner Form.

Dominique Klatte

Mein erstes Erlebnis mit Magnat liegt schon weit zurück. 1983 habe ich im Nürnberger Raum einen HiFi-Händler besucht, der damals ganz neue Transpuls MP-X 088 mit MP-02-Plasmahochtöner vorführte. Zum Klang kann ich eigentlich nichts mehr sagen, aber das einschneidende Erlebnis war der Geruch von Ozon, der beim „Abbrennen“ der Elektroden im Hochtöner entstand und den ganzen Raum erfüllte. Der Name Magnat hatte sich bei mir eingebrannt.

Die erstaunlich kleinen Regallautsprecher „Signature Edelstein“ riechen neutral, so viel vorab. Sie sind auch hervorragend verarbeitet. Aber in Anbetracht der Größe waren meine Erwartungen an den Klang nicht allzu groß.

Doch der Reihe nach: Das Design ist sehr gelungen, und die Wertigkeit wird durch eine circa sechs Millimeter starke Front und Bodenplatte aus gebürstetem, eloxiertem Aluminium unterstützt. Zudem ist zwischen Bodenplatte und dem eigentlichen Korpus eine Acrylglasplatte verbaut, die dem Lautsprecher eine besondere Design-Note verleiht. Das robuste MDF-Gehäuse wird durch die Alu-/Acryl-Platten zusätzlich bedämpft, was der obligatorische Klopftest sofort bestätigte.

Die Frontplatte aus Aluminium beruhigt nicht nur die Eigenschwingungen, sondern übernimmt auch eine Wave-Guide Funktion für eine optimierte Abstrahlcharakteristik der Chassis. Beim 110-mm-Tiefmitteltöner besteht die Membran aus einem Sandwich aus Keramik/Magnesium-Alu/Keramik. Die Schwingspule aus Kapton (eine Polyimidfolie, die Verwendung in der Raumfahrt findet) soll große Auslenkungen ohne Kompressionseffekte und einen hohen Wirkungsgrad garantieren. Der obligatorische Alu-Druckgusskorb ist Stand der Technik.

Beim Hochtöner (ab 2400 Hz) handelt es sich um einen 25-mm-Gewebekalotten-Hochtöner, der laut Hersteller für ein beeindruckendes Klangbild sorgen soll und dessen extrabreite Sicke die Abstrahlung der Frequenzen über 20 kHz unterstützt.

Hörtest

Im Hörraum ertönte „Johnny Cleeg & Savuka“, eine Produktion von 1989, die nach den 90ern klingt, mit sehr prägnanten, etwas grobkörnigen Höhen, leicht spitz. Die Bässe spielten weit hinauf, aber mit Druck. Die Räumlichkeit war sauber und nachvollziehbar, die starke Kompression der Produktion auch sehr gut zu hören. Mir waren die Höhen etwas zu vorlaut, aber trotzdem fiel das Kla