Der vorschnell Unterschätzte

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Der unbestrittene Marktführer im Bereich Bluetooth-Lautsprecher, JBL, baut einen Plattenspieler. Klar, dass der Spinner BT diese Funkverbindung beherrscht. Und das sogar in aptX-HD-Kodierung. Aber wie schlägt er sich insgesamt?

Alexander Rose-Fehling

Zunächst ein Dankeschön an die PR-Abteilung bei JBL: Sie verzichtet bei der Produktbeschreibung auf das Klischee vom angenehm knisternden Klang, den eben nur die Schallplatte bieten kann. Wobei ich ergänzen möchte: nur die abgenutzte oder verschmutzte Schallplatte. Ganz ehrlich? Ich hätte das erwartet. Noch ehrlicher: Ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was der JBL Spinner ist und kann, bevor ich ihn überhaupt in Händen hielt. So viel vorab: Ich lag ganz schön daneben.

Komplettpaket für 400 Euro

Der Spinner ist der derzeit einzige Plattenspieler aus dem Hause JBL und kostet 400 Euro. Die junge Zielgruppe, die ich diesem Gerät unterstelle, verbindet JBL wohl in erster Linie mit Bluetooth-Lautsprechern. Da ist es nur folgerichtig, dass der Spinner das Signal auf diese Weise weiterleiten kann, und das sogar in der edlen aptX-HD-Kodierung. Das ist uns bereits mit dem Cambridge Audio Alva TT V2 Plattenspieler untergekommen, wo es hervorragend funktioniert hat.

Allerdings funktioniert das nur, weil unter der Haube neben einem Analog/ Digital-Wandler auch ein Phonoverstärker sitzt, der das schwache und im Frequenzgang nicht lineare Signal des Tonabnehmers glättet und etwa auf Line-Level verstärkt. Anschließend wird es digitalisiert und somit für einen Bluetooth-Empfänger überhaupt erst „verständlich“. Mit Bluetooth und dem eingebauten Phonoamp sind die wichtigsten Ausstattungsmerkmale abgehakt, bleibt noch der Autostopp. Ist dieser Knopf auf der Rückseite aktiviert, startet der Teller seine Drehungen, sobald man den Arm in die Nähe der Einlaufrille bewegt. Am Ende der LP-Seite stoppt der Teller. Das ist praktisch und schont die Nadel, falls man mal vergisst, dass das Ding läuft. Bringt man den Arm vor dem Ende der LP-Seite zur Armauflage (die übrigens nicht Teil des Armlifts ist, was ich sehr mag), dann stoppt der Teller ebenfalls automatisch.

All die Technik steckt in einer MDF-Zarge, die auf sehr gut entkoppelnden, in der Höhe verstellbaren Füßen ruht. Eine Haube gehört zum Lieferumfang, ebenso eine dicke Filzmatte, die die einzige Bedämpfung des Aluminium-Tellers darstellt (und diese vollauf zufriedenstellend erledigt). Die Schrauben, die den unterm Teller in der Zarge versteckten Motor halten, sind durch dicke G